Ekkehard Krüger, Dirk Schumann (Hg.)

Bürgerstolz und Seelenheil

Geschichte, Architektur und Ausstattung der Beskower Marienkirche

Lange Zeit von der Forschung vernachlässigt, erfährt die ortsbildprägende Stadtpfarrkirche St. Marien in Beeskow nun durch einen fundierten Aufsatzband endlich auch in Wort und Bild ihre Würdigung als eine der größten Kirchen der Backsteingotik.
Mit weit über einer Million Euro förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz von 1991 bis 1997 die Ruinensicherung und den Wiederaufbau der 500 Jahre alten Backsteinkirche, die 1945 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Dass überhaupt die Kirchenruine bis zur Wende erhalten werden konnte, ist – wie so oft – bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken. Für ein Notdach fehlte es zu DDR-Zeiten an Holz, aber der unermüdliche Einsatz von Knut Krüger, Bauingenieur aus Beeskow, ermöglichte zumindest die Einrichtung einer Notkirche im südlichen Seitenschiff. Jahrzehntelang hat sich Krüger für den Wiederaufbau der Marienkirche eingesetzt, viele Mitstreiter gefunden und außerdem seine Leidenschaft für das Gotteshaus vererbt: Einer der Herausgeber der Monographie ist sein Sohn Ekkehard Krüger, Musikverleger und nebenamtlicher Kirchenmusiker.
Beatrice Härig, auf: www.monumente-online.de (April 2013)

 

Sie steht, um es mit Fontane zu sagen, in einem »wenig gekannten Winkel« Brandenburgs. In der Niederlausitz nämlich, ge­nauer: in Beeskow (Oder-Spree). Aber dort sorgt sie durch schiere Größe dafür, dass jeder, der den Ort be­sucht, mit ihr Bekanntschaft macht. Die Stadtpfarrkirche Sankt Marien verdient den Ti­tel, den ihr die Bürger stolz verliehen haben: »Krone der Stadt«. Jedenfalls seitdem das 1945 zerstörte Gotteshaus im Jahr 2000 wieder unter Dach gebracht wurde und 2002 seine Turmpyramide zurück­bekam. So vermittelt sie zu­mindest eine Ahnung davon, was ihren Erbauern das See­lenheil einst wert war.
Allen, die mehr wissen wol­len, kann nun ein Buch empfohlen werden, das der Musikologe Ekkehard Krüger zu­sammen mit dem Kunsthisto­riker Dirk Schumann heraus­gegeben hat und die erste mo­derne Studie über »Ge­schichte, Architektur und Aus­stattung« der Marienkirche ist, die akademischen Stan­dards genügt. Erschienen ist sie im Berliner Lukas Verlag, der sich seit 1996 in beifalls­würdiger Weise um das regio­nale Kulturerbe kümmert. Ne­ben Krüger und Schumann sind elf weitere Experten als Autoren beteiligt.
Brandenburgs Landesarchi­var Klaus Neitmann führt zum Beispiel kundig in die be­wegte Geschichte der Nieder­lausitz ein…
Kekstrockene Geschich­te? Nicht in diesem Band.
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Frank Kallensee, in: Märkische Allgemeine Zeitung am 13.11.2012