Der soeben zu Ende gegangene Internationale Bob-Dylan-Kongreß in Frankfurt am Main war der Versuch, sich dem Werk des seit fast fünfzig Jahren weltweit bedeutendsten Musikers erstmals auch mit präzisen akademischen Fragestellungen zu nähern.

Wie sich im Verlauf der Tagung überraschend herausstellte, kreisten viele Beiträge und Diskussionen um die jüdisch-christliche religiöse Grundierung von Dylans gesamtem Schaffen. So gelang, diesem gewaltigen Oeuvre, dessen Phasen und Brüche bislang meist nur mit ideologischen oder geschmäcklerischen Verdikten belegt wurden, auch dort endlich gerecht zu werden, wo sich Stereotype der Ablehnung breitgemacht hatten: bei den Country-Alben um 1970 und mehr noch bei den Gospelkonzerten 1979/80. Geheimer Star der Tagung und seiner Diskurse wiederum war das soeben erst im Lukas Verlag erschienene Buch von Richard Klein »My Name It Is Nothin’. Bob Dylan – Nicht Pop Nicht Kunst«. Übrigens konnte man letzteres nicht nur in den ARD-Tagesthemen entdecken, sondern es wurde sogleich auch in der F.A.Z. und in der ZEIT breit besprochen sowie in 3sat-KulturZeit vorgestellt.