Gravitation zum Guten
     

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Eva von Redecker

Gravitation zum Guten

Hannah Arendts Moralphilosophie

Broschur, 120 Seiten, 148 x 210 mm
Juni 2013
vergriffen
ISBN 978-3-86732-166-2

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Eva von Redeckers Buch verfolgt in Hannah Arendts Überlegungen zur Moralphilosophie eine zweifache »Gravitation zum Guten«. Einerseits wird entgegen der gängigen Deutung gezeigt, dass Hannah Arendt werkgeschichtlich nach der Analyse des Bösen in »Eichmann in Jerusalem« neu ansetzt, um die Bedingungen zu klären, die manche Menschen in die Lage versetzte, selbst in einer gewissenlosen Umgebung moralisch verantwortlich zu handeln. Sie wandte sich also einer Untersuchung des Guten zu.

In ihrem Spätwerk »Vom Leben des Geistes« entwickelt Arendt schließlich die Sichtweise, dass ein bestimmtes Zusammenspiel der geistigen Tätigkeiten des Denkens und des Urteilens Akteuere dazu neigen lässt, eher moralisch richtig als falsch zu handeln. Für die in besagtem Zusammenspiel aus freundschaftlichem Selbstgespräch und Imagination fremder Standpunkte freigesetzte Tendenz verwendet Arendt selbst die Metapher der »Gravitation« zum Guten. Diese hier erstmals systematisch rekonstruierten Überlegungen erlauben schließlich, die notorische These von der »Banalität des Bösen« neu und weniger einseitig zu verstehen.

Eva von Redecker

Eva von Redecker

Eva von Redecker ist Philosophin und Autorin. Sie hat in Kiel, Tübingen, Cambridge und Potsdam Philosophie, Germanistik und Geschichte studiert. Anschließend hat sie zehn Jahre an der Humboldt-Universität zu Berlin gearbeitet (2009–2019). In dieser Zeit verbrachte sie auch je ein Semester in Cambridge (als Gastdoktorandin in 2014) und in New York (als Gastdozentin an der New School for Social Research). 2020/21 hatte sie die Marie-Skłodowska-Curie Fellowship an der Verona Universität (Italien) inne.

Im September 2020 erschien ihr jüngstes Buch »Revolution für das Leben« im S.Fischer-Verlag, das eine Philosophie neuer Protestformen entwirft. In ihrer Dissertation, die unter dem Titel »Praxis und Revolution« bei Campus veröffentlicht wird, hat Eva von Redecker eine Theorie radikalen Wandels entwickelt, die dessen Dynamik aus der Wechselwirkung zwischen »abseitiger« Praxis und etablierten Strukturen erklärt. Zuvor verfasste sie eine Einführung in die Philosophie Judith Butlers, in der Butlers Gesamtwerk in verschiedenen Facetten als eine Analyse und Kritik der »Gewalt vor der Gewalt« verständlich gemacht wird.

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