Von Stein bis Wolkenburg
     

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Gerd-Helge Vogel

Von Stein bis Wolkenburg

»Mahlerische Reisen« durchs Zwickauer Muldenland

Burgen und Schlösser in historischen Ansichten

Festeinband. teilweise vierfarbig, 112 Seiten, 220 Abb., 315 x 240 mm, 180 Schwarzweiß- und 40 Farbabbildungen
März 2014
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-189-1

Preis 20,– €
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»Stein gewährt von allen Seiten eine sehr interessante auch von Mahlern häufig benutzte Ansicht …«, heißt es 1824 bei August Schumann im »Vollständigen Staats= Post= und Zeitungs=Lexikon von Sachsen«. Damit machte der Vater des in Zwickau geborenen Komponisten Robert Schumann auf ein Phänomen aufmerksam, das in jener Zeit allerorten in Europa zu beobachten war und die Geburtsstunde des modernen Tourismus kennzeichnet: Man reiste »mahlerisch«.

Während der Aufklärung und Romantik wandelte sich das Verhältnis des Menschen zur Natur, die nun als »schön« wahrgenommen wurde. Zugleich gewann man einen neuen Zugang zur Geschichte. Burgen- und schlösserreiche Gegenden wie das Zwickauer Muldenland verbanden beide Aspekte auf ideale Weise und zogen zahlreiche Reisende an. Die Erfahrung von Naturschönheit und des in den ehrwürdigen Monumenten sichtbar gewordenen historischen Geistes wollte aber auch geteilt sein: Künstler und zeichnende Amateure verbreiteten über illustrierte Publikationen, Grafikmappen und Einzelblätter diese Ansichten und prägten das Bild der Region bis heute.

Der Begleitband einer Ausstellung präsentiert – erstmals in diesem Umfang – etwa 250 zwischen Stein und Wolkenburg entstandene graphische Arbeiten. Einheimische und ausländische Künstler schufen das bemerkenswerte Konvolut über knapp zwei Jahrhunderte hinweg. Die meisten von ihnen kamen aus Sachsen, so Adrian Ludwig Richter, Julius Leypold und etliche Namenlose, doch begegnen wir mit Giuseppe Carlo Zucchi, Anton Arrigoni und Adrian Zingg ebenso Malern, Zeichnern und Stechern aus Italien, Österreich und der Schweiz.

Die Museen in Zwickau und Glauchau sowie private Leihgeber haben ihre Schatzkammern geöffnet. So gelingt es, ein historisch authentisches Bild von Burgen, Schlössern und Rittergütern im südlichen Einzugsgebiet der Zwickauer Mulde zu vermitteln, welches schließlich auch zur kulturellen Identität der jetzt hier Lebenden beiträgt.

Presse

Sächsische Zeitung, 27.06.2015: »Es wurde Zeit, dass eine Region ins Licht gerückt wird, die oft eher am Rand der sächsischen Kulturlandschaft steht.«

Gerd-Helge Vogel

Gerd-Helge Vogel

Gerd-Helge Vogel, geb. 1951, Privatdozent, Dr. phil. habil., Studium der Kunstgeschichte, Ästhetik und Niederlandistik in Berlin. Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Kunstausstellungen der DDR, Assistent und Dozent an der Universität Greifswald. Studienaufenthalt an der Vrije Universiteit Amsterdam; Forschungsstipendium der Kajima-Stiftung in Japan. Gastdozent für das DAAD an der Estnischen Kunstakademie Tallinn (1999, 2002). Organisator der Greifswalder Romantikkonferenzen (1981–2007) und des Zürcher Symposiums zur Wissenschaftlichen Illustration (2007–13). Von 2005 bis 2016 (Pensionierung) Dozent für Geschichte und Ästhetik der Wissenschaftlichen Illustration am Department Design der Zürcher Hochschule der Künste. Freiberuflicher Kurator zahlreicher Ausstellungen im In- und Ausland; Forschungsschwerpunkte: Europäische Malerei von der Neuzeit bis zur Gegenwart; Gartenkunst, Plakatkunst, interkultureller Austausch; regionale Kunstgeschichte Sachsens, Pommerns und Estlands.

Leseproben und Dokumente

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