1., Aufl., Mai 2010
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ISBN 978-3-86732-037-5
Der Bettelorden der Franziskaner, der sich im 13. Jahrhundert ähnlich wie der der Dominikaner in ganz Europa ausbreitete, hatte seine Niederlassungen innerhalb der Ordensprovinz Saxonia vor allem in den großen norddeutschen Handelsstädten. Häufiger als anderswo treten hier die Klosteranlagen in ihrer besonderen Ausprägung mit zwei Klausurhöfen auf. Aber auch im Binnenland spielten die Bettelorden eine wichtige Rolle bei der kulturellen Erschließung der neuen Länder, etwa im Falle der von den brandenburgischen Markgrafen gestifteten bzw. geförderten Klöstern in Berlin und Gransee, deren Bauten maßgeblich das architektonische Erscheinungsbild der Landesherrschaft prägten.
Im Zentrum der Aufsätze stehen neben Gransee die märkischen Franziskanerklöster in Angermünde, Berlin, Brandenburg, Jüterbog und Kyritz sowie ihre ehemaligen Ausstattungen. Es werden jedoch auch Beispiele in Mecklenburg und Pommern sowie Parallelen aus dem dominikanischen Orden herangezogen. In den Beiträgen, die aus einer am 5. und 6. Oktober 2007 in Gransee durchgeführten Tagung hervorgingen, werden die neuesten Ergebnisse aus der Archäologie, der Geschichtswissenschaft und der bauhistorischen Forschung vorgestellt sowie der denkmalpflegerische Umgang mit der erhaltenen Substanz diskutiert.
Märkische Allgemeine: »Geballte Forschung wird hier geliefert und zugleich eine empfindliche Lücke geschlossen.«
Dirk Schumann, geb. 1964; Studium der Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft sowie Ur- und Frühgeschichte in Berlin; freiberufliche Tätigkeit als Kunsthistoriker und Bauarchäologe; Arbeit an verschiedenen Objekten im Land Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen Anhalt; Mitarbeit an Ausstellungen, Tagungen und Buchprojekten. Publikationen zur Backsteinarchitektur und Bauforschung; gemeinsam mit Ernst Badstübner Herausgeber der Reihe »Studien zur Backsteinarchitektur«; ab 2004 Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Potsdam, der Leuphana Universität Lüneburg sowie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald.
Forschungs- und Publikationsschwerpunkt: Bau- und Kunstgeschichte des Mittelalters. Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission und Vorstandsmitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg.
Weitere Informationen: www.backsteinbau.de
Ernst Badstübner (* 1931 in Stettin) ist ein deutscher Bau- und Kunsthistoriker sowie Sachbuchautor.
Nach dem Studium der Archäologie und Kunstgeschichte an der Berliner Humboldt-Universität arbeitete Badstübner an der von Richard Hamann 1953 gegründeten und später von Edgar Lehmann geleiteten Arbeitsstelle für Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Dort promovierte er 1961. Nach der Auflösung des Akademie-Institutes kam Badstübner 1971 mit Lehmann an die Zentrale Forschungsabteilung des Institutes für Denkmalpflege beim DDR-Ministerium für Kultur. 1988 habilitierte er.
Nach der Abwicklung des Institutes für Denkmalpflege wurde Badstübner von der Wartburg-Stiftung als Burghauptmann der Wartburg berufen. 1994 wurde ihm der Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald übertragen, den er bis zu seiner Emeritierung innehatte.
Ernst Badstübner publizierte vorrangig zur mittelalterlichen Architektur des nördlichen Mitteleuropas, insbesondere zu Sakralbauten in Thüringen und der Mark Brandenburg. Er ist Ehrenvorsitzender der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern.
Dr. Maria Deiters, geb. 1967, lebt in Berlin. Studium der Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität und der Technischen Universität Berlin. 2002 Promotion zur spätmittelalterlichen Kunst im Erzstift Magdeburg. Mehrjährige Tätigkeit in der praktischen und universitären Denkmalpflege. Freiberufliche Arbeit an der Inventarisation, wissenschaftlichen Erschließung und Neupräsentation des Kunstguts der mittelalterlichen Stadtkirchen Berlins. Seit 2005 Mitarbeiterin am VW-Projekt »Bild und Konfession« am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) in Leipzig.
Prof. Dr. Heinz-Dieter Heimann, geb. 1949, Studium der Geschichte und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum, Promotion 1981, Habilitation 1988. Von 1994 bis 2015 Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Potsdam. Forschungen zur vergleichenden deutschen Städte-, Landes sowie Verfassungs- und Kulturgeschichte. Mitglied im Vorstand der Brandenburgischen Historischen Kommission (seit 2002) sowie Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen (seit 2003).
Dr. phil. Peter Knüvener, geb. 1976; Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittelalterlichen Geschichte in Münster, Freiburg, Bologna und Berlin (HU); Promotion zur mittelalterlichen Malerei und Skulptur in der Mark Brandenburg nach 1450; ab 2004 Lehraufträge an der Humboldt-Universität, Volontariat bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Ausstellungskurator am Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Potsdam; 2013-14 Leiter des Perleberger Stadt- und Regionalmuseums; 2014-16 Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsprojekt zur Lüneburger Goldenen Tafel am Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, seit 2016 Direktor der Städtischen Museen Zittau.
Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission und Vorstandsmitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg.
Agnieszka Lindenhayn-Fiedorowicz, Berlin, Jahrgang 1976; Kunsthistorikerin und Fachübersetzerin; aufgewachsen in Berlin; studierte Kunstgeschichte und Denkmalpflege an der Fakultät für Bildende Künste der Nikolaus-Kopernikus-Universität zu Toruń (Thorn); ab 2004 Promotionsstudium am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität Berlin zur Marienkirche in Stargard in Pommern, das sie nach mehrjähriger Kindererziehungspause seit Februar 2018 fortsetzt; forscht und publiziert u.a. zur mittelalterlichen Sakralbaukunst in Pommern und dem Wirken der Johanniter an Stadtkirchen; ihre Zweisprachigkeit nutzend ist sie auch als Fachübersetzerin und wissenschaftliche Lektorin kunsthistorischer und historischer Texte tätig.
Geb. 1961. Kunsthistoriker. Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Geschichte in Würzburg und Köln. Baugeschichtliche Dissertation über die romanische Klosterkirche in Murbach/Elsass. Teilnahme an Ausgrabungen in Baden-Württemberg, Westfalen, Syrien, Duisburg; 1992 Stadtarchäologie Lübeck. Seit 1993 Stadtarchäologe in der Stadt Brandenburg an der Havel.
Prof. Dr. Jan Raue, geb. 1963, lebt in Berlin. 1985–88 Studium der Restaurierung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und 1993/94 der Kunstgeschichte am Courtauld Institute in London. 2007 Promotion zum Thema »Architekturfarbigkeit des Backsteinbaus« an Ordens- und Stadtpfarrkirchen in der Mark Brandenburg. Seit 1994 überwiegend freiberuflich als Restaurator für Wandmalerei und Architekturfarbigkeit in Berlin und Brandenburg tätig; zwischenzeitlich mehrjährige Arbeit im Referat Restaurierung des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege. Seit 2013 Vizepräsident des Verband der Restauratoren VDR e.V. Seit 2017 Professor an der Fachhochschule Potsdam, im FB 2 Stadt | Bau | Kultur, Studiengang Konservierung und Restaurierung, Wandmalerei.
Tilo Schöfbeck, geb. 1973. Seit 1984 Beschäftigung mit Archäologie und Bodendenkmalpflege, Teilnahme an zahlreichen Ausgrabungen. 1992–99 Studium der Ur- und Frühgeschichte und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, in Greifswald und Bamberg. 1999/2000 am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege; 2000–03 am Graduiertenkolleg »Kunstwissenschaft – Bauforschung – Denkmalpflege« der Technischen Universität Berlin und der Universität Bamberg; 2006–07 am Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, Schwerin. Arbeitet als freiberuflicher Bauhistoriker in Nordostdeutschland. Arbeitsschwerpunkte: Architekturgeschichte der Backsteingotik, Bauforschung an Kirchen und Bürgerhäusern, Dachwerks- und Gefügeforschungen, Dendrochronologie in der Bauforschung und Spezialuntersuchungen an Kunstwerken; interdisziplinäre Forschungen zur ländlichen Siedlungsgeschichte.
Tilo Schöfbeck lebt und arbeitet in Schwerin und Berlin, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Prof. Dr. Matthias Untermann, geb. 1956, Studium der Kunstgeschichte, mittelalterlichen Geschichte und klassischen Archäologie in Köln und Zürich, 1984 Promotion, 1998Habilitation; 1985–99 Mittelalterarchäologe und Bauforscher am Landesdenkmalamt Baden-Württemberg in Stuttgart und Freiburg, seit 2000 Professor für Europäische Kunstgeschichte in Heidelberg; lebt in Heidelberg.
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