Melanie Ehler (Hg.)

Rückzug ins Paradies

Die Künstlerkolonien Worpswede – Ahrenshoop – Schwaan

Die lobens- und lohnenswerte Auseinandersetzung mit dem Thema der norddeutschen Künstlerkolonien Worpswede, Ahrenshoop und Schwaan, verbunden mit einer Ausstellung, kann als Ausgangspunkt für weitere Forschungen betrachtet werden. Im Vergleich der drei Künstlerorte ist auffällig, daß trotz unterschiedlichem Bekanntheitsgrad ähnliche Gründungs- und Entwicklungstendenzen nachweisbar sind. Alle drei Orte liegen in schönster landschaftlicher Umgebung und bieten selbst eine reiche Motivauswahl und schöpferische Anregungen. Alle drei wurden zwischen 1880 und 1892 gegründet, haben ihre Höhepunkte um 1900 und eine starke Zäsur bzw. ein gewisses Ende im Ersten Weltkrieg erlebt. Unterschiede sind geprägt durch die Individualität der jeweiligen Künstlerpersönlichkeiten, z.B. in Schwaan der Einfluß durch die Weimarer Malschule durch deren Lehrer Franz Bunke, der hier geboren wurde und die Künstlerkolonie maßgebend beeinflußte.
Beispielgebend für weitere Publikations- und Ausstellungsprojekte war auch die Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald, deren Studentinnen und Studenten des Caspar-David-Friedrich-Instituts unter der Leitung von Bernfried Lichtnau Konzeption und Umsetzung realisierten. So sind neben den einführenden Worten der Hg. Melanie Ehler und einem Beitrag zur Künstlerkolonie als Teil der Heimatkunst von Bernfried Lichtnau auch je ein Beitrag zu den genannten Künstlerkolonien von Studenten des Greifswalder Institutes zu finden. Der Katalog mit 87 Färb tafeln in sehr guter Qualität schließt sich an. [...]

Beide Kataloge [vgl. auch »Louis Douzette. Spätromantische Malerei an der Ostsee«, Lukas Verlag] stellen in jedem Fall einen großen Beitrag zur künstlerischen Spurensuche und landschaftlichen Findung dar, sind eine anregende und bildende Bereicherung.
Barbara Roggow in den »Baltischen Studien. Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte«, N.F., Bd. 88/2002