Robert Suckale
Das
mittelalterliche Bild als Zeitzeuge
Sechs Studien
Stilanalyse in der Kunstgeschichte gilt
seit gut zwanzig Jahren als verpönt. In der Debatte um »New Art History« wurde die Stilkritik
besonders unter Beschuß genommen, wodurch diese Methode für einige Jahre
besonders in der britischen und amerikanischen Kunstwissenschaft fast völlig
aus der Welt geschafft war. Hier konzentrieren sich kontextualisierende,
interdisziplinäre, sowie verschiedene, von anderen Disziplinen entlehnte
Methoden nunmehr vorwiegend auf Fragen des Bildinhalts. Die traditionelle
Methode der Stilkritik hat zumeist übersehen, daß Stilvergleich und Inhaltsanalyse nicht getrennt werden
können, und daß Kunstwerke nur in ihrem historischen, politischen und kulturellen
Umfeld voll verstanden werden können. Wie Robert Suckale mehrmals in seiner
neuen Sammlung von Studien betont, ist ein Kunstwerk in tausend Fäden mit
seiner Zeit verbunden. In der Begeisterung um die »New Art History«-Debatte
wurde dabei allerdings oft übersehen, daß dies von namhaften Forschern, wie von
Ernst Kitzinger beispielsweise bereits in den sechziger und siebziger Jahren
geltend gemacht wurde.1
Das mittelalterliche Bild als Zeitzeuge ist eine Sammlung von fünf
kurzen, bereits anderweitig publizierten Studien, die zu ihrem Beginn mit einer
sechsten, fast 120 Seiten umfassenden Arbeit über die Weltgerichtstafel aus
Santa Maria in Campo Marzio erweitert wurde. Zu Beginn jedes dieser Aufsätze
macht der Autor geltend, daß in seinen Augen, der Autonomieanspruch der Kunst
und des Faches Kunstgeschichte nicht aufrechterhalten werden kann, daß Kunstgeschichte
ohne Geschichte nicht möglich ist, und daß sich die Kunstgeschichte anderen
Fachrichtungen annähern muß. Diese Plädoyers der Kontextualisierung
der Stilanalyse klingen zunächst, als wären sie Pionierschriften der frühen »New
Art History«-Diskussion entnommen, müssen jedoch vor
dem Hintergrund der in Mitteleuropa noch vielfach vorherrschenden Lehr- und
Forschungsschwerpunkte verstanden werden. Vom Standpunkt eines
mitteleuropäischen Kunsthistorikers erscheinen Suckales
Aufsätze dann auch als Aufruf zur vorsichtigen, aber deutlichen Loslösung von
der autonomen Stilkritik, vom Blickwinkel des, an
westeuropäische oder amerikanische Fachliteratur gewöhnten Lesers hingegen,
lesen sie sich als Beispiele einer triumphalen Rückkehr der Stilkritik.
Allerdings geht es um Stilkritik ganz neuer Natur. Diese
wird zunächst in ein direktes Abhängigkeitsverhältnis zu der heute oft als »traditionell«
oder »konventionell« abgelehnten ikonographischen Analyse gebracht, worauf
beide Methoden dann in einen genau definierten, minutiös abgegrenzten
historischen oder politischen Kontext eingebettet werden. In allen sechs
Studien geht es um Datierung. In den fünf kürzeren und älteren Aufsätzen ist
diese vorwiegend stilistisch fundiert und wird dann kontextualisierend
subtil untermauert. Der erste Aufsatz »Die Weltgerichtstafel aus dem römischen
Frauenkonvent S. Maria in Campo Marzio als programmatisches Bild der
einsetzenden Gregorianischen Kirchenreform« (pp. 12–122) ist hingegen ein
beispielgebendes Bravourstück eben jenes integrierenden »komplexen methodischen
Ansatzes«, der dem Leser in der Einleitung versprochen wird. Der Leser wird
hierbei in keiner Weise enttäuscht. Der Aufsatz beginnt mit einer kurzen
Skizzierung früherer Datierungsvorschläge und führt dann zu der These, daß das
Werk den Standpunkt der frühen Gregorianischen Kirchenreform vertritt. Dies
wird in einer methodisch besonders vielschichtigen Analyse geltend gemacht. Sie
beginnt mit einem Abschnitt über das Schriftbild der Inschriften, gefolgt von
einer besonders begeisternden Besprechung der Formats des Altarbildes: von der
Bedeutung des Rundformats als Abbild des Kosmos und Symbol der Vollkommenheit,
führt uns der Autor zu der im Jahre 1049 unter Leo IX erfolgten Annahme
des Kreises – oder der sogenannten Rota – als päpstliches
Symbol. In einer dann folgenden ausführlichen Analyse des Bildinhaltes legt
Suckale Schritt für Schritt die Bedeutung der einzelnen Bildteile, deren Herkunft,
und den mit dieser in Zusammenhang stehenden kulturellen Hintergrund klar. Die
einzelnen Bildelemente werden überzeugend mit der Ideologie der frühen
Gregorianischen Reform in Zusammenhang gebracht. Ob traditionell typisch für
Weltgerichtsszenen oder auffallend und unüblich, sie fügen sich in dieser
Diskussion zu einem klar definierten Konzept zusammen.
In seiner stilistischen Untersuchung macht Suckale zahlreiche byzantinische und
frühchristliche Einflüsse geltend, wobei er verdeutlicht, daß sich des seit
1054 blockierten Kulturaustausches wegen die byzantinischen Merkmale oft formelhaft
reduziert haben. Stilzitate aus dem Norden führt er
darauf zurück, daß die führenden Figuren besonders der frühen Gregorianischen
Reform alle aus Deutschland oder Lothringen stammten. Zum Abschluß macht er
überzeugend geltend, daß die Annahme, die römische Kunst sei während der
zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts weitgehend brach gelegen, ein
Trugschluß sei. Die Kunst in Rom während der frühen Gregorianischen Reform muß
sich vielmehr in einem Aufschwung befunden haben, in dessen Mittelpunkt die Wandmalereien
von San Clemente standen. Diese seien somit nicht als Anfang der römischen
Malerei, sondern vielmehr als Höhepunkt derselben zu betrachten. Die
Weltgerichtstafel, so nimmt er schließlich an, müsse auf jeden Fall vorher entstanden
sein.
Man kann jedoch nicht umhin, festzustellen, daß sich, gerade wegen dieser so
fundierten, tiefschichtigen und weitumfassenden Beweisführung, dem Leser die
Frage aufdrängt, ob die kritische Ablehnung anderer Datierungsvorschläge, wie
jener Edward Garrisons, wirklich so militant im Ton sein muß. Die Argumentation
an sich ist so überzeugend, daß die so heftige, fast aggressive Ablehnung
eigentlich über das Ziel hinausgeschossen wirkt, ganz abgesehen davon, daß
diese Entgegnung etwas plötzlich und unerwartet rein konventionell stilkritisch ist, und dadurch eher abschwächend wirkt.
Der kurze Aufsatz »Die ›Löwenmadonna‹, ein politischer Bildtyp aus der Frühzeit
Kaiser Karls IV.?« (pp. 172–184, ursprünglich erschienen in: Robert Favreau und Marie-Helene Debies
(Hg.): Iconographica. Melanges
offerts ä Piotr
Skubiszewski. Poitiers 1999, pp. 221–229), knüpft an
eine Diskussion um die Entstehung dieses Motivs an. Suckale schließt sich der
Auffassung an, daß der Typus in Böhmen entstanden sei, und sieht in ihm einen
Ausdruck »der um 1335 einsetzenden Propaganda des luxemburgischen Kornprinzen
Karl, sich als frommen, von Gott auserwählten Kronprätendenten für den deutschen
Kaiserthron zu präsentieren.« Hier greifen wieder Stilkritik,
Inhaltsanalyse und Verständnis der spezifischen historischen, politischen und
ideologischen Zusammenhänge ineinander, um ein überzeugendes Zeitbild zu
skizzieren. Typisch dafür ist Suckales Ansicht, daß »Stil
im 14. Jahrhundert als regionales, territoriales, schichtenspezifisches
oder gar als parteigebundenes Normen – und Zeichensystem […]« zu betrachten
sei, »das von den Zeitgenossen als solches verstanden und benutzt wurde.«
Dieser Standpunkt ist auch in der letzten Arbeit der Sammlung besonders
deutlich: »Eine unbekannte Madonnenstatuette der Wiener Hofkunst um 1350,« (pp. 225–251, ursprünglich erschienen in Österreichische
Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 49, 1995, pp. 147–59). Ausgehend
von einer kleinen Holzstatue Marias im Harvard Museum, die bisher für eine Fälschung
gehalten wurde, erörtert Suckale die Vielfältigkeit der Funktionen dieses und
ähnlicher Bildnisse. Es folgen eine Analyse der Farbgebung und besonders
interessante Beobachtungen über Mehransichtigkeit, die oft für Kunstwerke aus
dieser Zeit nördlich der Alpen als untypisch gilt. Außerdem beobachtet er, besonders
in der Kleidung, eine auffallende Nähe zu klassisch antiken
Vorbildern und sieht in dieser Antikenrezeption eine politisch
motivierte Eigenschaft, die unter Albrecht II. dem Lahmen begonnen habe
und dann von Rudolf IV. fortgeführt worden sei.
Die übrigen Aufsätze sind tiefer als die anderen in der Methode des traditionellen
Stilvergleichs verankert. Dies gilt besonders für die
Kritik am Katalog der Pariser Ausstellung L'art au temps
des rois maudits. Philippe
de Bei et ses fils 1285–1328:
»Überlegungen zur Pariser Skulptur unter König Ludwig dem Heiligen (1236–70)
und König Philipp dem Schönen (1285–1314)« (pp. 123–171, erstmals und in
kürzerer Fassung auf französisch in Revue de L'Art
128, 2000–02, pp. 33–48, erschienen). Interessant ist hier zunächst eine »methodologische
Zwischenüberlegung« über eine wünschenswerte Reformierung des kunsthistorischen
Stilbegriffs. Diese führt den Autor zu der der
Rhetorik entlehnten Stillagentheorie und den resultierenden verschiedenen »Stilrängen«. Anknüpfend an die Feststellung, daß man auf »Stilkritik als kunsthistorische Basismethode nicht
verzichten« kann, bleiben die Ausführung jedoch in überraschendem Maße
innerhalb des Rahmens der konventionellen Stilanalyse. Die historische
Verankerung entbehrt hier jenes Grades an methodischer Integration, der die
obigen drei Aufsätze auszeichnet, und beschränkt sich auf eine trockene
Auflistung historischer Veränderungen zwischen der Regierungszeit Ludwigs des
Heiligen und jener Philipps des Schönen, die auch verschiedene
kulturhistorische Phänomene berücksichtigt.
Ähnlich ist auch der vierte Aufsatz der Sammlung »Die Grabfiguren des hl. Otto
auf dem Michelsberg in Bamberg«, (pp. 185–214, ursprünglich publiziert in
Berichte des Historischen Vereins Bamberg 125, 1989, pp
499–537) eine vorwiegend stilanalytische Arbeit.
Suckale untermauert seine um 1285–90 angesetzte Datierung mit lokalen
Dokumenten und einigen Bemerkungen über den Usus retrospektiver Heiligen- und
Stiftergräber.
Die fünfte Arbeit »Die rudolfinische Schlichtheit.
Auf der Suche nach Spuren der ersten Habsburger in der Skulptur Österreichs«,
(pp. 215–224, ursprünglich veröffentlicht in Gernot Heiss
und Konrad P, Liessmann: Das Millenium.
Essays zu tausend Jahren Österreich, Wien 1996, pp. 73–83) behandelt die Rolle
Rudolfs I. als Stifter. Es geht um drei Marienstatuen aus dem späten 13.
und dem frühen 14. Jahrhundert. Von diesen hält Suckale die Dienstbotenmadonna
im Wiener Stephansdom für eine rudolfinische
Stiftung, jene aus Rudlofov, jetzt in der
Südböhmischen Galerie in Hlubokä, für eine von
Ottokar II. in Auftrag gegebene Arbeit, sowie eine Madonna, die jetzt in
der Wiener Salesianerinnenkirche steht, für eine
Stiftung Alberts I. Diese Schlüsse basieren wieder auf Stilanalysen, die
dann durch politische Zusammenhänge gestützt werden.
Die sechs Aufsätze werden dem Titel der Sammlung durchaus gerecht – die zuerst
besprochenen in höherem Maße als die anderen. Sie passen alle gut in den Rahmen
einer Publikation über das mittelalterliche Bild als Zeitzeuge. Allerdings
fragt man sich, ob eine solche Sammlung mehr oder weniger ungeänderter
Aufsätze, angesichts der Tatsache, daß die ursprünglichen Versionen noch nicht
weit zurückliegen, in dieser Form notwendig ist. Es wäre wünschenswert gewesen,
die einzelnen Analysen in ein homogenes Ganzes zu integrieren, einen neuen Text
zu schaffen und vielleicht die Ausführungen über die Weltgerichtstafel etwas
weniger gerafft zu präsentieren. In einer solchen Form wäre
die methodologische Stärke dieses Bandes noch intensiver, und der Ideenreichtum
und die analytische Präzision des Autors in einen noch würdigeren Rahmen
gesetzt.
1 Ernst
Kitzinger: Byzantinische Kunst im Werden. Stilentwicklungen
in der Mittelmeerkunst vom 3. bis zum 7. Jahrhundert. Köln 1984.
Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel
in Mediaevistik 19 – 2006
Der Autor ist wiederholt mit wegweisenden Schriften zur
kunstgeschichtlichen Methode der Stilgeschichte an die
Öffentlichkeit getreten und war stets darum bemüht, sie von ihrem mittlerweile
eher anrüchigen Image der ahistorischen
»Händescheidung« zu lösen. Zu Recht fordert er einen komplexen methodischen
Ansatz unter Einbezug der Untersuchung des historischen und materiellen
Kontextes der Kunstwerke. Nur so könne man der in Hauptwerken verdichteten
historischen Realität gerecht werden. Darin dürfte auch der Anreiz dieser
Publikation für ein interdisziplinäres, mediävistisch interessiertes Publikum
liegen. Bei der anzuzeigenden Publikation handelt es sich um eine
Zusammenstellung von sechs Studien des Autors über Werke aus dem 11. bis 14. Jh., die bis auf eine bereits an anderen Orten erschienen
sind. Das erklärte Ziel der Studien ist es, in die Eigenart der behandelten
Kunstwerke einzudringen und im Zusammenspiel von Fragen nach Entstehungszeit
und -ort und der Aufklärung des historischen Umfeldes zu einem besseren
Verständnis der Bildwerke zu gelangen. Das Studienobjekt des ersten Aufsatzes
ist in besonderer Weise dazu geeignet, den beschriebenen methodischen Ansatz
aufzuzeigen. Die Weltgerichtstafel aus dem römischen Kloster S. Maria in Campo
Marzio ist in verschiedener Hinsicht ein außergewöhnliches Kunstwerk, welches
von der Forschung entgegen den historischen Argumenten aus rein stilistischen
Überlegungen ins 13. Jh. datiert wird. Dieses Vorgehen wird vom Autor als
»Rücksichtslosigkeit im Umgang mit historischen Fakten« und als Anmaßung der stilgeschichtlich orientierten Kunstgeschichte verurteilt.
Als Hauptthese stellt er dem entgegen, daß es sich bei dem runden Tafelbild um
ein Werk aus der Frühzeit der Gregorianischen Reform handelt. Seine These untermauert
er glaubhaft mit den historischen Hintergründen, wie dem Umfeld der
Auftraggeberinnen, aber auch epigraphischen Befunden
sowie formalen und ikonographischen Aspekten, die für eine Frühdatierung
zwischen 1061 und 1071 sprechen würden. Im zweiten Aufsatz wird die Ausstellung
«L'Art au temps de rois maudits. Philippe le Bei et ses fils 1285–1328« im Pariser
Grand Palais von 1998 kritisch besprochen. Der Autor weist auf die Diskrepanz
zwischen einer sich autonom fühlenden ästhetisierenden Kunstgeschichte und
einer Methode hin, die Inhalt und Form von Kunstwerken in historische Bezüge
stellt. So hätte in der Skulpturgeschichte eine »Entleerung« des 13. zugunsten
des frühen 14. Jh. stattgefunden, die allein stilgeschichtlich
begründet ist und historische Gegebenheiten leugnet oder ignoriert, eine
Kritik, die sich auch andernorts wieder findet. Auch in der folgenden Studie
geht es um eine Vordatierung, allerdings um eine solche in die erste Hälfte des
14. Jh. und auch hier liefert der historische Hintergrund die Argumente dafür.
Der Autor stellt die These auf, daß der Bildtypus der so genannten
»Löwenmadonna« seinen Ursprung in Böhmen hat und als bewußtes politisches
Propagandainstrument des luxemburgischen Kronprinzen Karl, dem späteren Kaiser
Karl IV., zu deuten ist. Im Aufsatz über die Grabfiguren des hl. Ottos auf dem
Michelsberg in Bamberg werden die Vorläufer ihres künstlerischen Ausdrucks in
der Pariser Skulptur der Mitte des 13. Jh. aufgezeigt und die Skulpturengruppe
aus quellenkritischen Argumenten in die Jahre 1285–90 gesetzt. Unter dem Titel
»Die rudolfinische Schlichtheit« beschäftigt sich der
Autor mit der Hofkunst der frühen Habsburger und insbesondere mit der berühmten
»Dienstbotenmadonna« aus dem Wiener Stephansdom und ihren Nachfolgewerken. Es
geht aber auch um die Genese der Kunstgeschichtsschreibung und ihre
Selbst-Distanzierung von der Geschichte. Neben dem Interesse für den Künstler
wird nach Meinung des Autors zu oft das Interesse für den Auftraggeber
vergessen und damit auch der historische Kontext der
isoliert betrachteten Werke. Beim letzten Aufsatz handelt es sich um die
Veröffentlichung einer Madonnenstatuette aus dem Museumsdepot der Harvard-University. Der Autor holt diese Figur aus der
Versenkung des Verdikts einer Fälschung und bringt sie in Beziehung zur
Hofkunst der Habsburger um die Mitte des 14. Jh. Schließlich wird auch hier
Kritik an den Kunsthistorikern und ihrer zu großen Theorielastigkeit
und mangelnden Materialkenntnis geübt. Bei einer engeren Zusammenarbeit mit den
Restauratoren und einer praxisnahen Ausbildung ließen sich solche
Mißverständnisse vermeiden.
Martin Rohde in: »Das Mittelalter«
10/2005
Die Untersuchungen zu
Bildwerken des 11.–14. Jahrhunderts bestechen durch
Genauigkeit, durch analytische Integrität, die nie ins Kleinkrämerische
abgleitet. Suckale bietet neue Erkenntnisse und hilfreiche Referate des
Forschungsstandes zu Tafelbildern und Skulpturen, bei denen die Einbettung in
historische Entwicklungszusammenhänge sich aus der Detailkenntnis ergibt, nicht
aus vorschnellen Konstruktionen. Insbesondere die Datierungsproblematik erweist
sich als produktiver Ansatz zum besseren Verständnis des Werkes und seines
Kontextes. »Kunsthistorische Arbeitsblätter« 05/2002