Werner von Kieckebusch

Band 28: Chronik des Klosters zum Heiligengrabevon der Reformation bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

hg. von Brigitte Müller-Bülow zu Dohna und Gabriele Simmermacher

 

 

Werner von Kieckebusch hatte 1949 seine Geschichte des brandenburgischen Klosters Heiligengrabe von der Reformation bis ins 20. Jahrhunderts abgeschlossen. Dabei hatte er seine Quellen nicht nur erwähnt, sondern z.T. auch abgeschrieben und vor der Vergessenheit gerettet. Viele Originale sind heute verloren. Das Evangelische Konsistorium der Provinz Brandenburg sah sich damals aus finanziellen, personellen und politischen Gründen nicht in der Lage, das Buch zur Drucklegung freizugeben. Fast sechzig Jahre nach Abschluss des Werks konnten Brigitte Müller-Bülow zu Dohna und Gabriele Simmermacher die Chronik veröffentlichen. Um der besseren Lesbarkeit willen haben die Herausgeberinnen Inhaltsverzeichnis, Überschriften, Literaturliste und Schriftbild bearbeitet, Fehlerquellen beseitigt, ein Personen- und Ortsregister erstellt und das Werk bereichert durch Abbildungen von Äbtissinnen, Priorinnen und Stiftsdamen aus den Zeiten der Chronik. Das Werk bietet einen Blick auf die Geschichte des Kloster-Stifts zum Heiligengrabe, indem es dessen regionale wie überregionale historische, soziale, ökonomische und nicht zuletzt kirchengeschichtliche Bedeutung in vier Jahrhunderten dokumentiert Werner von Kieckebusch berichtet u.a. über die Kirchenvisitationen im 16. Jahrhunderts, die Präbenden, die Äbtissinnen, Priorinnen, Stiftsinsignien, Kloster-und Stiftsvorsteher, die Heiliggrabkapelle, die Orgel und die Klostersatzungen im 18. und 19. Jahrhundert. Erörtert werden ebenfalls die Einführung der Schulpflicht in Techow, die Bibliothek und das Museum des Klosters, kirchliche Verordnungen preußischer Könige, die Folgen der Befreiungskriege sowie Konflikte im Kloster-Stift. Das Werk ist zu einer Fundgrube geworden, nicht nur für die Geschichte des Klosters und der mit ihm verbundenen vor allem adligen Familien und der umliegenden Dörfer und Liegenschaften, sondern auch für die Region Prignitz und – weil das Kloster unter Protektion insbesondere der preußischen Herrscher stand – für die Geschichte Brandenburgs schlechthin.
Fritz Wagner in »Cistercienser Chronik. Forum für Geschichte, Kunst, Literatur und Spiritualität des Mönchtums«, Heft 3/2008