Andreas Behrendt, Jens Rüffer (Hg.)

Band 26: Spiritualität in Raum und Bild

Liturgie und Musik

 

Der vorliegende Band enthält die auf den beiden Symposien in Lehnin (2003) und Ziesar (2005) zur »Kunst und Kultur der Zisterzienser« gehaltenen Vorträge, die sich nicht mit Musik beschäftigen. Die Beiträge zur Musik wurden bereits veröffentlicht. Der Inhalt der insgesamt sieben Beiträge ist relativ weit gespannt. Über historische Aspekte gehen die Themen zu kunsthistorisch-ästhetischen Analysen sowie zu Fragen der Liturgie und der Spiritualität. Karl-Volker Neugebauer behandelt unter der Überschrift »Askese und Ökonomie« die Bedeutung der Zisterzienser für die kulturelle und wirtschaftliche Ent­wicklung im mittelalterlichen Europa. Es überrascht, dass dabei neuere zentrale Litera­tur zum Zisterzienserorden unbeachtet geblieben ist. Clemens Bergstedt stellt unter dem Titel »Geistliches Amt und weltliche Macht« Bischöfe als Gründer von Zisterzienser­klöstern im Gebiet zwischen Elbe und Oder vor. Es hätte dem Aufsatz gut getan, einlei­tend einen Blick auf die Klostergründungen der Zisterzienser außerhalb seines Untersu­chungsraumes zu werfen. Wolfgang Augustyn wendet sich »den Zisterziensern und der Buchmalerei« zu. Der sehr gut gegliederte Aufsatz wird durch die Arbeit von Paula Väth »Die Buchkunst der Zisterzienser« ergänzt. Jens Rüffer bietet in gewohnt souverä­ner Weise »Bauen für die Ewigkeit« mit der Architektur der Zisterzienser zwischen ästhetischen Qualitäten und ethischen Werten. Harald Schwillus wendet sich dem Chorgebet insbesondere im Kloster Lehnin zu, während Wolfgang Buchmüller den Weg des Menschen zwischen Atheismus und Mystik betrachtet. Der Band stellt mit den verschiedenen Themen seines Inhalts eine interessante Mischung dar. Es ist zu begrü­ßen, dass die Herausgeber und der Verlag dafür gesorgt haben, dass diese Arbeiten im Druck vorgelegt und damit auch zitierbar sind. Dieses kommt auch den beiden Sympo­sien im Nachhinein zugute.
Immo Eberl, in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 29 (2010)

 

Der Band veröffentlicht die nicht dem Fach Musik gewidmeten Beiträge der 2003 in Lehnin und 2005 in Ziesar veranstalteten Symposien »Kunst und Kultur der Zisterzienser«. Der Inhalt der sieben Beiträge ist dabei weit gespannt. Von der Betrachtung der Askese und Ökonomie bei den Zisterziensern werden Bischöfe als Gründer von Zisterzienserklöstern zwischen Elbe und Oder, die Zisterzienserklöster und die Buchmalerei sowie die zisterziensische Buchkunst, die Architektur und zuletzt die Annäherungen an Erbe und Vollzug des Chorgebets im Kloster Lehnin und der Weg der Menschen zwischen Atheismus und Mystik behandelt. Die Beiträge sind für ihre jeweilige Fragestellung überaus interessant, bieten aber in dem sie zusammenfassenden Rahmen ein viel zu breites Bild. Eine Ausgestaltung in mehreren Bänden mit den Einzelthemen wäre angeraten gewesen, da das Thema des Bandes so breit ist, dass man die in ihm behandelten Einzelthemen fast nicht erkennt. Der Band ist für die Erforschung der Geschichte des Zisterzienserordens aber trotzdem ein Gewinn. Wer sich für den Orden und mittelalterliche Klostergeschichte interessiert, sollte ihn besitzen.
Immo Eberl in: Ellwanger Jahrbuch 41 (2006/07)

 

 

Die der Musik gewidmeten Beiträge der Symposien zur »Kunst und Kultur der Zisterzienser« in Lehnin (2003) und Ziesar (2005) sind bereits als Band 23 (musica mediaevalis) der Reihe »Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzien­ser« erschienen. Die bisher noch ausstehenden Beiträge bietet der vorliegende Band mit Themen zu historischen Aspekten über kunsthistorischästhetische Analysen bis hin zu Untersuchungen über Liturgie und Spiritualität. Karl-Volker Neugebauer geht der Bedeutung der Zisterzienser für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung im mittelalterlichen Europa nach. Clemens Bergstedt beschäftigt sich unter dem Aspekt »Geistliches Amt und weltliche Macht« mit den Bischöfen als Gründer von Zisterzienserklöstern zwischen Elbe und Oder. Der Buchmalerei und Buchkunst der Zisterzienser widmen sich die Beiträge von Wolfgang Augustyn und Paula Väth. Mit der Architektur der Zisterzienser zwischen ästhetischen Qualitäten und ethischen Werten setzt sich Jens Rüffer auseinander. »Kirchenpädagogische Annä­herungen an Erbe und Vollzug des Chorgebets« wählte Harald Schwillus als Thema, während Wolfgang Buchmüller den »Weg des Menschen zwischen Atheismus und Mystik« darstellt.
Die Beiträge des Bandes erschließen wissen­schaftliches Neuland sowohl zur wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der Zisterzienser als auch zu ihrer spirituellen Relevanz, die sich u. a. in ihrer Architektur und Buchkunst widerspiegelt.
Fritz Wagner
in der »Cistercienser Chronik«, 114. Jg. (2007), H. 3