fluchtzeiten
     

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Ekkehard Maaß

fluchtzeiten

Deutsch-Kaukasische Gesellschaft: Geschichte – Kultur – Religion – Politik – Flüchtlinge

durchgängig vierfarbig. Festeinband, 312 Seiten, 646 Abb., 190 x 260 mm
Januar 2022
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-393-2

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Als das tschetschenische Kindertanzensemble »Daimokh« 2002 in der Akademie der Künste auftrat, war das Publikum hingerissen von der Kraft und künstlerischen Leistung der Kinder, die auf den Scherben der Stadt Grosny für die Konzerte in Berlin und Düsseldorf trainiert hatten. Manche Besucher erfuhren hier zum ersten Mal, dass es ein Land Tschetschenien gibt! Vor diesem Hintergrund ist es das wichtigste Anliegen der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft, die vom übrigen Europa zu Unrecht stiefmütterlich behandelten kaukasischen Völker, ihre dreitausendjährige Geschichte, ihre Kunst und Tradition, aber auch ihre aktuelle soziale und politische Situation im deutschsprachigen Raum bekanntzumachen und zur Rettung ihrer Kulturen beizutragen.

Gegründet wurde die Deutsch-Kaukasische Gesellschaft 1996 von Ekkehard Maaß als Reaktion auf die russischen Kriegsverbrechen im Ersten Tschetschenienkrieg. Sie wollte mit der Organisation von Podien, Konferenzen, Gesprächen mit Politikern, Bundestagsabgeordneten, russischen Menschenrechtlern wie Sergej Kowaljow, Anna Politkowskaja oder den Soldatenmüttern Russlands zu einer friedlichen Konfliktlösung beitragen. Ekkehard Maaß war und ist es wichtig, dass bei solchen Gesprächen über ihr politisches Schicksal stets auch demokratische Vertreter Tschetscheniens als unmittelbar Betroffene dabei sind.

Inzwischen ist die DKG mit ihren politischen, interkulturellen und humanitären Projekten aus Berlin nicht mehr wegzudenken. Seit vielen Jahren besteht ihre Hauptarbeit in der ehrenamtlichen Beratung und Unterstützung von Geflüchteten in ihren Asylverfahren und bei der sozialen Integration. Weil Ekkehard Maaß großes Vertrauen sowohl bei den tschetschenischen Migranten als auch den deutschen Behörden genießt, ist er ein erfolgreicher Vermittler.

Das Buch stellt die wichtigsten Projekte der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft vor. Es gewährt Einblick in eine landschaftlich und ethnisch differenzierte Region, die Europa sehr bereichert.

Ekkehard Maaß
© Lily Roggemann 2010

Ekkehard Maaß

Ekkehard Maaß, Jahrgang 1951, stammt aus einer Pfarrersfamilie mit baltischen Wurzeln und wuchs in dem Dorf Schönburg/Saale auf. Er studierte in der DDR Theologie und Philosophie, wurde im Zusammenhang mit der Ausbürgerung Wolf Biermanns von der Humboldt-Universität relegiert und von der Stasi »zersetzt«. Nach dem Fall der Mauer rehabilitiert, arbeitete er in einem Fachbeirat der Heinrich-Böll-Stiftung und organisierte Konferenzen in Russland und Georgien. Entsetzt über die russischen Kriegsverbrechen in Tschetschenien, gründete er 1996 die Deutsch-Kaukasische Gesellschaft und setzt sich für tschetschenische Flüchtlinge ein. Er hält Vorträge zum Thema Kaukasus und gibt Konzerte mit Liedern von Goethe, Heine, Brecht, Biermann und Okudshawa, am liebsten in seiner Künstlerwohnung, die in den 1980er Jahren einer der wichtigsten Treffpunkte der Dichter- und Malerszene des Prenzlauer Bergs war.

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