Max Lingner
     

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Thomas Flierl (Hg.)

Max Lingner

Das Spätwerk 1949–1959

Chronik, Aufsätze, Erinnerungen, Dokumente

Klappenbroschur, 222 Seiten, 166 Abb., 240 x 300 mm, 222 teils ausklappbare Seiten, 166 überwiegend farbige Abbildungen
Juni 2013
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-154-9

Preis 30,– €
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Mit Texten von
Günter Feist, Thomas Flierl, Eckhart Gillen, Martin Groh, Fritz Jacobi, Katharina Köpping, Harald Metzkes, Ulrike Möhlenbeck, Jens Semrau, Angelika Weißbach

Als Max Lingner im März 1949 aus Frankreich nach über zwanzigjährigem Exil nach Deutschland zurückkehrte, stießen seine Erfahrungen bei der künstlerischen Gestaltung engagierter Zeitungen und Zeit­schriften, die Dekorationen großer Volksfeste der Pariser Arbeiterschaft und schließlich seine Malerei in der SBZ/DDR zunächst auf große Resonanz. Doch die von der sowjetischen Besatzungsmacht und SED-Dogmatikern entfachte »Formalismus-Kampagne« sowie der Argwohn gegenüber »Westemigranten« gingen auch an Lingner nicht spurlos vorüber. Er machte Zugeständnisse und verlor an künstlerischer Kraft. Mit dem Porzellanfries am Haus der Ministerien schuf er in einer gewaltigen Anstrengung (1950–52) das Gründungsbild der DDR. Doch Auftraggeber und Künstler waren gleichermaßen enttäuscht. Während er als Buchillustrator an seine früheren Arbeiten anzuknüpfen vermochte, fand er nach dem Monumentalbild nur schwer zur Malerei zurück.
Das Buch handelt von der vertanen Chance einer Begegnung von Sozialismus und Moderne, von einem politischen Künstlerleben zwischen Volksfront und Staatssozialismus, von Anpassung und Verlust an künstlerischer Kraft, von Erschöpfung und Ernüchterung und vom Versuch der Selbstbehauptung in – nicht zuletzt seiner schweren Krankheit wegen – nicht mehr realisierten Projekten.
Mit einem umfangreichen Dokumentenanhang.

Presse

Berliner Zeitung: »Das Buch wird Max Lingner sehr gerecht.«
(Den vollständigen Beitrag finden Sie unter Pressestimmen.)

literaturkritik.de, Februar 2016: »Will man ein Fazit aus den Erkenntnissen dieses Buches ziehen, könnte man sagen: Frankreich hat Lingner geprägt, die DDR hat den Remigranten zunächst geehrt, um ihn dann schnell ins DDR-Normative einzubinden. Im Konflikt zwischen seinen künstlerischen Ansichten und der Parteidisziplin, der sich der Kommunist Lingner immer wieder unterordnete, hat er in seinem letzten Lebensjahrzehnt ein Werk geschaffen, das von ungeheurem Aufbruchswillen wie Anpassung und Verlust an künstlerischer Kraft, von Erschöpfung und Ernüchterung, aber auch von immer wieder neu versuchter Selbstbehauptung geprägt war.« Klaus Hammer auf literaturkritik.de

Thomas Flierl

Thomas Flierl

Dr. phil. Thomas Flierl, geb. 1957, Studium der Philosophie und Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Promotion 1985, Tätigkeiten in Kulturverwaltung und Politik (u.a. Leiter des Kulturamtes Berlin-Prenzlauer Berg 1990–1996, Baustadtrat in Berlin-Mitte 1998/99, Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur 2002–2006), seit 2006 freiberuflich tätig als Bauhistoriker und Publizist mit den Forschungsschwerpunkten Bauhaus, deutsch-sowjetische Architekturbeziehungen, Nachkriegsmoderne (u.a.: Standardstädte. Ernst May in der Sowjetunion 1930–1933, Berlin 2012; Hannes Meyer und das Bauhaus. Im Streit der Deutungen, hg. mit Philipp Oswalt, Leipzig 2018). Seit 2007 Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung. Mitglied des Bauhaus-Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung an der Bauhaus-Universität Weimar.

Leseproben und Dokumente

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