Die Kunst des Mittelalters in der Mark Brandenburg
     

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Ernst Badstübner (Hg.), Peter Knüvener (Hg.), Adam S. Labuda (Hg.), Dirk Schumann (Hg.)

Die Kunst des Mittelalters in der Mark Brandenburg

Tradition – Transformation – Innovation

Festeinband mit Schutzumschlag. durchgängig vierfarbig, 516 Seiten, 800 Abb., 240 x 300 mm, 1 Beilage
1., Aufl., Juni 2008
vergriffen
ISBN 978-3-86732-010-8

Preis 29,95 €

Mit Texten von
Annett Alvers, Ernst Badstübner, Monika Böning, Beate Braun-Niehr, Maria Deiters, Jiri Fajt, Eva Fitz, Daniela Franz, Agnieszka Gasior, Karl-Uwe Heußner, Jenny Hüttenrauch, Christa-Maria Jeitner, Peter Knüvener, Zofia Krzymuska-Fafius, Tobias Kunz, Lothar Lambacher, Birgit Malter, Mara Maroske, Mechthild Modersohn, Matthias Müller, Christina Müther, Birgit Neumann-Dietzsch, Jan Raue, Winfried Schich, Tilo Schöfbeck, Dirk Schumann, Benjamin Sommer, Detlef Witt, Werner Ziems

Die mittelalterliche Kunst der Mark Brandenburg zeichnet sich durch einen großen Reichtum und durch erstaunliche Vielfalt aus. Bisher stand diese einerseits eigenständige, andererseits durch komplexe Bezüge zu anderen Regionen Mitteleuropas geprägte Kunstlandschaft jedoch eher am Rand der Wahrnehmung. Der vorliegende Band schließt diese Lücke, indem er neueste wissen­schaftliche Erkenntnisse von Forschern verschiedener Universitäten, Denkmal­ämter und Museen aus dem In- und Ausland präsentiert. Fast dreißig Aufsätze befassen sich mit den klassischen Gattungen der bildenden Kunst wie Tafel-, Buch- und Wandmalerei, Skulptur in Holz, Stein und Terrakotta, aber auch mit Textil- und Schatzkunst. Unterschiedliche methodische Ansätze versprechen einen stets innovativen Zugriff auf die Themenstellung.

Die Gliederung des Buches folgt chronologischen Gesichtspunkten. Am Anfang stehen Beiträge, die sich mit der Landesgeschichte und mit der Architekturgeschichte auseinandersetzen, sowie eine Einführung in die Malerei und Skulptur der Region, die die wesentlichen Entwicklungsstränge skizziert. Die folgenden Kapitel gliedern sich in stil- und funktionsgeschichtliche Aspekte. Dabei wird der Bedeutung der Landesherren für die Kunstentwicklung Rechnung getragen. Ausführlich wird die Rolle von äußeren Einflüssen im Zusammenhang mit den in die Mark gerufe­nen Herrscherdynastien der Askanier, Wittelsbacher und Luxemburger thematisiert und die Frage nach dem Beginn einer eigenständigen märkischen Kunstproduktion diskutiert. Kunstwerke wie der Böhmische Altar im Brandenburger Dom erfahren nicht zuletzt durch neue naturwissenschaftliche Datierungsverfahren eine grundlegende Neubewertung.

Im Spätmittelalter kristallisierten sich neben der landesherrlichen Residenz der Hohenzollern Berlin zahlreiche weitere Kulturzentren heraus, die bischöflich oder städtisch sein konnten. Bisher praktisch unbeachtete Beziehungen zu benachbarten Kunstlandschaften wie Schlesien oder Niedersachsen eröffnen neue Perspektiven in der Sichtweise der mitteldeutschen Kunst. Das abschließende Kapitel beschäftigt sich mit dem Weiterleben der mittelalter­lichen Kunstwerke nach der Reformation. In der lutherisch gewordenen Mark gab es keine Bilderstürme, was den bis zum heutigen Tage erhaltenen außer­ordentlichen Reichtum erklärt.

Der Band enthält eine umfangreiche Bibliographie und ein Register.

 

Märkische Allgemeine Zeitung: »Was Überschaubarkeit und Kompetenz betrifft, ist dieses Werk das Beste, was momentan zum Thema zu haben ist. Mittelalter-Experten und Mittelalter-Begeisterte wird es gleichermaßen beglücken. Noch auf lange Sicht. Weil es ein Basisbuch (über vergangene Jahrhunderte) fürs 21. Jahrhundert ist!«

Journal für Kunstgeschichte: »Ein lesenswertes Buch über einen zu Unrecht in großen Teilen eher unbekannten Denkmälerbestand und, mit all seinen Stärken und Schwächen, ein Lehrstück moderner Kunstwissenschaft.«

 

Ernst Badstübner

Ernst Badstübner

Ernst Badstübner (* 1931 in Stettin) ist ein deutscher Bau- und Kunsthistoriker sowie Sachbuchautor.

Nach dem Studium der Archäologie und Kunstgeschichte an der Berliner Humboldt-Universität arbeitete Badstübner an der von Richard Hamann 1953 gegründeten und später von Edgar Lehmann geleiteten Arbeitsstelle für Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Dort promovierte er 1961. Nach der Auflösung des Akademie-Institutes kam Badstübner 1971 mit Lehmann an die Zentrale Forschungsabteilung des Institutes für Denkmalpflege beim DDR-Ministerium für Kultur. 1988 habilitierte er.

Nach der Abwicklung des Institutes für Denkmalpflege wurde Badstübner von der Wartburg-Stiftung als Burghauptmann der Wartburg berufen. 1994 wurde ihm der Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald übertragen, den er bis zu seiner Emeritierung innehatte.

Ernst Badstübner publizierte vorrangig zur mittelalterlichen Architektur des nördlichen Mitteleuropas, insbesondere zu Sakralbauten in Thüringen und der Mark Brandenburg. Er ist Ehrenvorsitzender der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern.

Peter Knüvener

Peter Knüvener

Dr. phil. Peter Knüvener, geb. 1976; Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittelalterlichen Geschichte in Münster, Freiburg, Bologna und Berlin (HU); Promotion zur mittelalterlichen Malerei und Skulptur in der Mark Brandenburg nach 1450; ab 2004 Lehraufträge an der Humboldt-Universität, Volontariat bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Ausstellungskurator am Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Potsdam; 2013-14 Leiter des Perleberger Stadt- und Regionalmuseums; 2014-16 Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsprojekt zur Lüneburger Goldenen Tafel am Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, seit 2016 Direktor der Städtischen Museen Zittau.

Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission und Vorstandsmitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg.

Adam S. Labuda

Adam S. Labuda

Prof. Dr. Adam S. Labuda, geb. 1946, lebt in Berlin. 1964–69 Studium der Kunstgeschichte und 1970–72 der Soziologie an der Universität Poznań. 1974 Promotion; 1983 Habilitation. 1973–84 Assistent am Institut für Kunstgeschichte der Universität Poznań; 1984–91 Dozent ebendort; 1985–88 Dozent an der Universität Wrocław; 1991–95 Professor sowie Direktor des Instituts für Kunstgeschichte an der Universität Poznań. Seit 1995 Professor für Osteuropäische Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit; Kunstgeschichte Ostmitteleuropas; Ikonographie; Wissenschaftsgeschichte.

Dirk Schumann

Dirk Schumann

Dirk Schumann, geb. 1964; Studium der Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft sowie Ur- und Früh­geschichte in Berlin; freiberufliche Tätigkeit als Kunsthistoriker und Bauarchäologe; Arbeit an verschiedenen Objekten im Land Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen Anhalt; Mitarbeit an Ausstellungen, Tagungen und Buchprojekten. Publikationen zur Backsteinarchitektur und Bauforschung; gemeinsam mit Ernst Badstübner Herausgeber der Reihe »Studien zur Backsteinarchitektur«; ab 2004 Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Potsdam, der Leuphana Universität Lüneburg sowie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald.

Forschungs- und Publikationsschwerpunkt: Bau- und Kunstgeschichte des Mittelalters. Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission und Vorstandsmitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg.

Weitere Informationen: www.backsteinbau.de

Leseproben und Dokumente

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