Freitag, 23. September 2022

Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben

Podiumsgespräch über Hermann Flade (1932–1980)

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Kulturkaufhauses Tietz, Saal im 3. OG
Moritzstraße 20
09111 Chemnitz

T: +49 371 3824 854
E: info@gedenkort-kassberg.de
W: www.gedenkort-kassberg.de

Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben

Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben

Hermann Flade – Eine Biographie

Der Olbernhauer Gymnasiast Hermann Flade protestierte im Oktober 1950 mit Flugblättern in seiner Heimatstadt gegen die erste Volkskammerwahl in der DDR, weil nur eine Einheitsliste »wählbar« war. Der Schüler sah die Errichtung einer Demokratie in der damals noch jungen DDR in Gefahr, befürchtete stattdessen die Schaffung einer Diktatur. Als eine Zivilstreife versuchte, ihn festzunehmen, setzte sich der Jugendliche mit einem Taschenmesser zur Wehr und verletzte einen Polizisten leicht. Hermann Flade wurde verhaftet und in einem Schauprozess des Landgerichts Dresden zum Tode verurteilt. Das Todesurteil gegen den Achtzehnjährigen provozierte wütende Proteste in der Bundesrepublik, entsetzte aber auch Jugendliche im Erzgebirge, in Sachsen und der gesamten DDR. Es wurde daraufhin in eine Haftstrafe umgewandelt. Heute ist die einstige Symbolfigur für den Widerstand gegen die kommunistische Diktatur weitgehend vergessen. Dem Erinnerungsverlust stellt Dr. Karin König ihre 2020 im Lukas Verlag Berlin erschienene Biografie entgegen.

Im Gespräch mit Sven Riesel, Stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, erläutert Dr. Karin König die Motivation des Schülers, die Folgen des Urteils und der langjährigen Haft für ihn und seine Familie sowie sein zweites Leben in der Bundesrepublik nach der Haftentlassung. Erörtert werden sollen aber auch die Recherchen und Quellen der Autorin sowie die Bedeutung von Hermann Flades Schicksal innerhalb der deutschen Erinnerungskultur und für die Region.

 

Eine Veranstaltung des Lern- und Gedenkorts Kaßberg-Gefängnis e.V. gemeinsam mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Volkshochschule Chemnitz

Anmeldung erbeten unter Telefon (0371) 38 24 854 oder per E-Mail an info@gedenkort-kassberg.de.

Der Eintritt ist frei.