Von Halle nach Rom, Jerusalem und Nowgorod
     

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Hartmut Kühne

Von Halle nach Rom, Jerusalem und Nowgorod

Das Gedenkbuch des Hallenser Apothekers Wolfgang Holtzwirth aus der Mitte des 16. Jahrhunderts

Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Siftung [46]

Klappenbroschur. durchgängig vierfarbig, 225 Seiten, 40 Abb., 158 x 235 mm, meist farbige Abbildungen
1. Auflage, März 2024
noch nicht erschienen
ISBN 978-3-86732-449-6

Preis 30,– €
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Das Buch erschließt erstmals eine kaum bekannte Handschrift aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Ihr Verfasser, der Hallenser Apotheker Wolfgang Holtzwirth, berichtet darin über die ersten drei Jahrzehnte seines Lebens.

1522 als Sohn eines Hallenser Patriziers geboren, erlebte er nach dem frühen Tod seines Vaters eine unstete Kindheit. 1544 brach der zuvor in der Apotheke Cranachs tätige Geselle von Wittenberg aus nach Italien auf, wo er sich zwei Jahre lang als Landsknecht und Apotheker durchschlug. Als erster Lutheraner unternahm er 1546 eine Reise ins Heilige Land. Holtz­wirths Erzählung ist im Vergleich mit ähnlichen Pilgerberichten sehr viel persönlicher und detailreicher als diese. So berichtet er von den Freuden und Ängsten eines Low-budget-Schiffspassagiers, von Leibesvisitationen und Verhören bei der Ein- und Ausreise, von einer gefährlichen Bergtour in der Nähe von Jericho und einem Seegefecht mit türkischen Piraten. Nach seiner Rückkehr zog der Apotheker auf der Suche nach einer zukünftigen Existenz über Villach nach Krakau und schließlich nach Tallinn (Reval), fuhr von dort mit dem Schlitten gen Antwerpen und nach Nowgorod, bevor er sich 1553 in Halle niederließ.

In seinem Gedenkbuch begegnet uns die Lebenswelt eines vor 500 Jahren geborenen Menschen, die ganz anders war als die unsere. Und doch kommt uns dieser Mensch in seinem Erzählen ganz nahe.

Hartmut Kühne
© Sebastian Köpcke

Hartmut Kühne

Dr. theol., geb. 1965, studierte Evangelischen Theologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin (Ost) und der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Er wurde 1998 mit einer Arbeit zu spätmittelalterlichen Reliquienfesten an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität promoviert. Er war von 2002 bis 2008 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Christliche Archäologie, Denkmalkunde und Kulturgeschichte der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2009 ist er freiberuflich in verschiedenen Forschungsprojekten tätig, zuletzt als Stipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung für ein Projekt zur Vorreformatorischen Frömmigkeit in Mitteldeutschland. Seine Forschungen betreffen die Frömmigkeit und Kultur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit.

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