Festeinband mit Leinenbezug und Schutzumschlag, 590 Seiten, 833 Abb., 240 x 300 mm, 732 Schwarzweiß- und 101 Farbabb.
Januar 2013
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ISBN 978-3-86732-080-1
Martin Philipp Gropius – nicht zu verwechseln mit seinem Großneffen, dem Bauhaus-Gründer Walter Gropius – gilt als der bedeutendste Architekt der »Jüngeren Schinkel-Schule«, aber auch als begnadeter Lehrer an der Berliner Bauakademie. Er steht für den Übergang vom Spätklassizismus zur anbrechenden Moderne und war zu seiner Zeit einer der meistbeschäftigten Privatarchitekten Berlins.
Heute ist er nur noch dem Namen nach durch den glanzvoll wiedererstandenen Martin-Gropius-Bau in Berlin, dem ehemaligen Kunstgewerbemuseum, allgemein bekannt. Die Berliner Denkmalpflege verzeichnet gerade einmal neun seiner Werke im Stadtgebiet. Die allermeisten von über 120 Bauten und Projekten Gropius’ sind zerstört – entweder durch die früh einsetzende Bodenspekulation der Gründerzeit oder durch Kriegsschäden. Andere Bauwerke sind nahezu unbekannt geblieben, darunter die Gutshäuser und Schlösser in der Neumark und in Hinterpommern (heute Polen).
In dem grundlegenden Band werden erstmalig alle Bauten, die Gropius zunächst alleine, ab 1866 gemeinsam mit seinem Partner Heino Schmieden ausgeführt hat, vorgestellt. Darunter finden sich, neben den vielbeachteten Krankenhaus- und Universitätsbauten, bisher unbekannte Wohnhäuser zum Beispiel in Halle, Berchtesgaden oder Reval (Tallinn). Nicht zuletzt wird der Versuch unternommen, der Rolle des Sozius’ und Freundes Heino Schmieden während der fruchtbaren vierzehnjährigen Partnerschaft gerecht zu werden.
Presse
Das Historisch-Politische Buch: "Dies ist ein großartiges Buch! Es schließt eine Forschungslücke, basiert auf umfassend ausgewerteten, z.T. neu entdeckten, auch entlegenen Quellen, liefert eine spannende Biographie und bietet ein komplettes Werkverzeichnis dieses wichtigen Architekten und einflußreichen Lehrers an der Berliner Bauakademie."
Arnold Körte
Arnold Körte wurde in Rom geboren und studierte an der TH München und an der Harvard University (GSD) Architektur. Er war Mitarbeiter von Walter Gropius in dessen Büro TAC (The Architects Collaborative) in Boston. Anschließend hat er in Kanada gelehrt, gebaut und das Center for Settlement Studies mitbegründet. Nach Europa zurückgekehrt, war er Professor an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und 1980–2000 an der TU Darmstadt mit dem Schwerpunkt »Planen und Bauen in Entwicklungsländern«. Die Gutachtertätigkeit für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und eigene Projekte zur Denkmalpflege und Stadterhaltung in Südostasien haben das baukulturelle Erbe Europas erneut in sein Blickfeld gerückt – und damit auch die Baukunst des 19. Jahrhunderts.