My Name It Is Nothin
     

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Richard Klein

My Name It Is Nothin

Bob Dylan: Nicht Pop, nicht Kunst

Festeinband mit Schutzumschlag, 397 Seiten, 160 x 240 mm
1., Aufl., April 2006
sofort lieferbar
ISBN 978-3-936872-45-3

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Richard Klein leistet die erste kritische Gesamtinterpretation von Bob Dylans Werk in deutscher Sprache. Seine Aufmerksamkeit gilt der Musik­ wie der Poesie, dem Songwriting wie der Performance. Vor allem­ jedoch und im Gegensatz zur bisherigen Literatur steht Dylans Stimme im Mittelpunkt: in der Vieldeutigkeit ihrer Masken und ihrer wechselvollen Geschichte von den Anfängen 1961 bis zu den Konzerten vom Herbst 2005. In diesem Zusammenhang skizziert der Autor eine mög­liche »Theorie der narrativen Stimme« bei Dylan. Ausführlich beschäftigt sich der Band mit den frühen Jahren, ins­besondere mit den politischen und ästhetischen Hintergründen, die zum Eklat von Manchester 1966 führten. Die Alben und Tourneen der siebziger Jahre werden als Zeichen einer Zeit gelesen, die mit der Notwendigkeit geschichtlicher Reflexion konfrontiert: Nostalgie bezwingen und Neuanfänge riskieren, die keine bloßen Kostümwechsel sind.

Besonders innovativ ist Kleins Deutung der Gospelphase: Sie legt das Gewicht nicht auf die religiösen Texte, sondern auf die Musik, die Konzerte. Mit dem Ergebnis, daß die Songs von 1979/80 keineswegs, wie uns eine verbohrte Kritik einreden will, einen ideologischen Lapsus darstellen, sondern Dylans künstlerischen Zenit seit 1966. Weiten Raum nimmt die Interpretation des Spätwerks ein: Nicht nur werden dessen Motive bis in die frühen Jahre zurückverfolgt und der Ort des »anderen Amerika« kritisch gesichtet. Erstmals erfahren auch die Folk­alben der neunziger Jahre eine adäquate Zuwendung. Die Analysen zu »Time Out Of Mind« und »Love And Theft« kreisen beide je anders um das Spannungsverhältnis von Stimme und Geschichte. Ein großes Kapitel widmet sich der Never Ending Tour. Denn so faszinierend der frühe Dylan ist, der späte steht sich selbst in nichts nach.

Partien zur ästhetischen und wirkungsgeschichtlichen Bedeutung von Dylans Musik­ schließen sich an. Kapitel VII begründet den Titel des Buches. Es zeigt, wie und warum sich Dylan der Alternative »Pop oder Kunst« entzieht. Daß Text und Musik sich bei ihm gegenläufig zueinander verhalten. Jeder nur literarische oder nur musikalische Zugang zu seinem Werk wäre eigentlich falsch. Im letzten Teil untersucht der Autor zunächst den Ort dieser speziellen Kunst in der Spannung von ästhetischer Autonomie und lebensgeschichtlicher Funktion, Liebe und Kritik, sodann die »negative Dialektik« zwischen Heiligenver­ehrung der Fans und Dylans Kampf gegen sie.

 

Buchmarkt: »Wo andere Dylanologen versagen, baut Klein Brücken. Kein Zweifel, dass seine Analysen auch internationale Beachtung finden werden.«

Richard Klein
© Frank Böttcher / Lukas Verlag

Richard Klein

Ausbildung
  • Studium der Orgel, Kath. Kirchenmusik und Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Freiburg. 1980: A-Examen, Konzertexamen, Konzerte.
  • Studium der Philosophie, Musikwissenschaft und Neueren Literatur in Freiburg und Berlin. 1990: Dr. phil in Freiburg.
Vita

14. Dezember 1953 – 05. Juli 2021

  • 1994-2002: Lehraufträge für Ästhetik am philosophischen Seminar der Universität Freiburg und für Philosophie und Musikwissenschaft an der PH Freiburg.
  • Seit 1997: Herausgeber der Zeitschrift Musik & Ästhetik.
  • 1997-2001: Wissenschaftlicher Beirat an der Staatsoper Stuttgart (Produktion: Richard Wagner, Der Ring des Nibelungen)
  • 1994-2003: Lehraufträge für Ästhetik am philosoph. Seminar der Universität Freiburg und für Musikwissenschaft und Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
  • Gastdozenturen am Inter University Center in Dubrovnik (Croatia (1998), Leuwen (Belgien) (1999), Cluj (Rumänien) (2004), Hochschule der Künste Bern (Schweiz) (2008/09).
  • Seit 2011 Forschungsprojekt bei der DFG über Grundzüge der Musikphilosophie nach Adorno (Fachrichtung: Theoretische Philosophie).
  • Honorarprofessor an der Musikhochschule Freiburg.
Publikationen

Neuere Bücher

  • My Name It Is Nothin’. Bob Dylan: Nicht Pop, Nicht Kunst, Berlin 2006.
  • Bob Dylan. Ein Kongreß, Frankfurt a.M. 2007 (Hg. mit Axel Honneth und Peter Kemper).
  • Adorno-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart/Weimar 2011 (Hg. mit Johann Kreuzer und Stefan Müller-Doohm).
  • Richard Wagner und seine Medien. Für eine kritische Praxis des Musiktheaters, Stuttgart 2012 (mit Johanna Dombois).
  • Musikphilosophie – zur Einführung, Hamburg 2014.
  • Gesellschaft im Werk. Musikphilosophie nach Adorno (Hg.), Freiburg/München 2015.

Abhandlungen, Essays

  • »Carl Dahlhaus: Über die relative Autonomie des Musikgeschichte«, in: Carl Dahlhaus: Grundlagen der Musikgeschichte. Eine Re-Lektüre, hg. v. Friedrich Geiger u. Tobias Janz, München 2015
  • »Antisemitismus im Werk als Problem. Zur Aktualität von Paul Bekkers physiognomischer Wagnerdeutung«, in: Wagners Gesten, hg. v. Katrin Eggers u. Ruth Müller-Lindenberg, Würzburg 2015.
  • »Theodor W. Adorno und die Frage nach der musikalischen Zeit«, in: Historische Musikwissenschaft. Grundlagen und Perspektiven, hg. v. Michele Calella u. Nikolaus Urbanek, Stuttgart/Weimar 2013.
  • »Klavierspielen in Simferopol. Der ›Fall Eggebrecht‹ und die deutsche Musikwissenschaft«, in: Musik & Ästhetik 17 (2013), H. 67.
  • »Blood on the tracks. Bob Dylans Ort in den 1970er Jahren, in: Vom Sinn des Hörens. Beiträge zur Philosophie der Musik, hg. v. Georg Mohr u. Johann Kreuzer, Würzburg 2012.
  • »Noch einmal: bewusstmachende oder rettende Kritik. Eine musikphilosophische Lektüre des Disputs zwischen Benjamin und Adorno«, in: Musik & Ästhetik 15 (2011), H. 60.
  • »Das Narrative der Stimme Bob Dylans«, in: Christian Bielefeldt/Udo Dahmen/Rolf Grossmann (Hg.): PopMusicology. Perspektiven der Popmusikwissenschaft(en), Bielefeld 2008.
  • »Die Geburt der Musikphilosophie aus dem Geiste der Kulturkritik. Zu Friedrich Nietzsches Wagner«, in: Musikphilosophie (Sonderband Musik-Konzepte), München 2008.
  • »Das Lied der unreinen Gattung. Zum Regietheater in der Oper« (mit Johanna Dombois), in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 61 (2007), Oktober.
  • »Gemischte Gefühle. Adorno, die kritische Theorie und die psychoanalytische Praxis«, in: Oliver Decker/Christoph Türcke (Hg.), Kritische Theorie – Psychoanalytische Praxis, Gießen 2007.
  • »Die Einheit der Zeit und die Vielheit der Zeiten. Zu Hans Zenders kompositionsästhetischer Position«, in: Werner Grünzweig/Jörn Peter Hiekel (Hg.), Vielstimmig in sich. Zur Musik Hans Zenders, Berlin 2007.

Nachruf der Hochschule für Musik Freiburg

Leseproben und Dokumente

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