Broschur, 211 Seiten, 210 x 130 mm
1., Aufl., Januar 2001
sofort lieferbar
ISBN 978-3-931836-20-7
Gustav Falke nähert sich der Musik Bachs disziplinübergreifend und führt aus der Zusammenschau von philosophischen, kultur-, sozial- und musikwissenschaftlichen Aspekten zu einem neuen Verständnis seines Werks.
Die These des Buches ist, daß in einem bürgerlich-protestantischen Umfeld Musik als Medium der Introspektion dienen kann. Das moderne autonome Subjekt konstituiert sich, zurückgezogen aus der Prosa der Welt, in der Ausleuchtung seiner Innerlichkeit. Diese Innerlichkeit ist bei Bach noch religiös verfaßt. Es geht um Erlösungsverlangen und Heilsgewißheit. Das jedoch läßt sich leicht übersetzen. Religion meint nur, daß die Welt als ganze im Blick steht - im unstillbaren Schmerz über die existentielle Verlassenheit des Selbst und in der lauteren Freude über das Dasein, wie immer es sei.
Berliner Zeitung: »Falkes Nachweis, daß Aussagen über den Ausdruck von Musik kein subjektives Gerede sein müssen, sondern daß eine Verständigung auf hohem intellektuellen Niveau möglich ist, stellt ein kaum zu überschätzendes Verdienst auch seines zweiten Buches dar.«
Gustav-H. H. Falke
Gustav-H. H. Falke, geb. 1958, lebt als Philosoph und Sachbuchkritiker für die FAZ in Hamburg und Berlin