Gustav-H. H. Falke
Johannes Brahms
Wiegenlieder meiner Schmerzen - Philosophie des musikalischen Realismus
Broschur, 179 Seiten, 5 Abb., 210 x 135 mm, PB
1., Aufl., Januar 1997
sofort lieferbar
ISBN 978-3-931836-07-8
Um sich dem Sinn der Kompositionen Johannes Brahms' zu nähern, greift Gustav Falke auf die Kategorien der literaturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Realismusforschung zurück. Mit seinem interdisziplinären Ansatz stellt seine Studie eine der facettenreichsten Darstellungen des Brahmsschen Werkes dar.
Brahms ist Zeitgenosse der Realisten. Aber kann es realistische Musik geben? Die Frage muß unbeantwortbar bleiben, wenn Realismus nur über die Abbildung von Realität definiert wird. Tatsächlich wollen Fontane, Raabe oder Keller den Gegensatz zwischen der »Poesie des Herzens und der Prosa der Verhältnisse« (Hegel) in unparteilicher Objektivität gestalten. Ihr Realismus ist also eine Kunst des Vermittelns. Das aber ist gleichermaßen Brahms Kompositionsweise. Johannes Brahms als Realist - das ist keine Etikettenspielerei.
Berliner Zeitung: »Was Falke an Parallelen, Entsprechungen zwischen Literatur, Zeitgeist und Brahms` Musik aufspürt, zeugt von bedeutender ästhetischer Empfindlichkeit […] Falkes interdisziplinäres Verfahren ist an sich nicht neu, wird aber von ihm mit einer Genauigkeit gehandhabt, die durchaus einen qualitativen Sprung bezeichnet […] Die Bedeutung seines Buches liegt darin, dem Sprechen über Musik einen neuen Weg gewiesen, dem Denken über ihre Inhalte neue Möglichkeiten aufgezeigt zu haben.«
Gustav-H. H. Falke
Gustav-H. H. Falke, geb. 1958, lebt als Philosoph und Sachbuchkritiker für die FAZ in Hamburg und Berlin