Thomas Fischbacher (Hg.), Peter-Michael Hahn (Hg.)
Der erste »Baedeker« von Berlin
Die Stadtbeschreibung von Johan Heinrich Gerken 1714–1717
Schriften zur Residenzkultur [13]
333 Seiten, 158 x 235 mm, ca. 40 Schwarzweißabbildungen
Januar 2021
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-358-1
Johan Heinrich Gerken kam vor drei Jahrhunderten als Fremder nach Berlin. Er sah eine Stadt, die rasant wuchs und repräsentativ zur Residenz der preußischen Könige umgebaut wurde. Damit waren alle älteren Beschreibungen der Stadt hinfällig. Gerken sah seine Chance und verfasste so ausführlich wie kein Autor vor ihm in den Jahren von 1714 bis 1717 eine Beschreibung der ganzen Stadt »vermittelst selbstgenommener ocularer Inspection«. Durch diese Inaugenscheinnahme Berlins schuf er ein unhintergehbares Zeugnis, eine Quelle ersten Ranges.
Sein Werk blieb jedoch teilweise unvollendet und vermutlich deswegen ungedruckt. Allerdings zirkulierten seine Manuskripte unter den Gelehrten. Vor allem Georg Gottfried Küster bediente sich daraus vielfach und ohne Nachweis. Gerkens Werk bildete somit eine Art von Urtext für spätere Stadtbeschreibungen und kann heute als der erste »Baedeker« Berlins gelten. In Form von Spaziergängen lädt uns Gerken ein, die sich wandelnde Stadt zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu erkunden.
Die vorliegende Edition präsentiert erstmalig den vollständigen Text mit den im Original vorgesehenen Illustrationen.
Weitere Titel der Reihe
- Die Kopie als Element fürstlicher Gemäldesammlungen im 19. Jahrhundert
- Die Prinzenreise
- Fürst und Fürstin als Künstler
- Fürsten ohne Land
- Fürstliche Bauten auf sächsischen Medaillen
- Herrschaft - Architektur - Raum
- Königin Christiane Eberhardine – Pracht im Dienst der Staatsraison
- Kulturtransfer am Fürstenhof
- Legitimation und Repräsentation
- Residenz der Musen
- Zeichen und Medien des Militärischen am Fürstenhof im frühneuzeitlichen Europa