Ilka Voermann
Die Kopie als Element fürstlicher Gemäldesammlungen im 19. Jahrhundert
Schriften zur Residenzkultur [8]
Festeinband, 375 Seiten, 63 Abb., 160 x 240 mm, 63 meist farb. Abb.
Dezember 2012
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-135-8
Mit dem Begriff »Kopie« wird im Zusammenhang mit bildender Kunst meist Negatives assoziiert. Für den Kunstkenner ist es heute selbstverständlich, dass er in Museen und Galerien ausschließlich Originalen gegenübersteht. Dass die Gemäldekopie im 19. Jahrhundert in einem ganz anderen Licht gesehen wurde, beweist ein Blick in die Bestandskataloge fürstlicher Sammlungen. Kopien waren darin keine Seltenheit und besaßen eine andere Wertigkeit als heute. Ilka Voermanns Arbeit geht erstmals den Ursachen dafür nach. Anhand der fürstlichen Sammlungen an den Höfen in Oldenburg, Schwerin, Karlsruhe, Weimar und Gotha wird untersucht, welche Kriterien beim Erwerb oder Auftrag einer Kopie ausschlaggebend waren, mit welchen Schwierigkeiten die Kopisten zu kämpfen hatten und wie mit den Nachahmungen im Vergleich mit den Originalgemälden umgegangen wurde. Darüber hinaus weist die Autorin nach, dass die Gemäldekopien in den untersuchten Sammlungen eine wichtige Rolle für das höfische Selbstverständis und die Repräsentation im politisch schwierigen 19. Jahrhundert spielten. Damit schneidet die Untersuchung zwei wenig erforschte Teilgebiete der Kunstgeschichte an und kann nicht nur Aufschluss über die »Kunst aus zweiter Hand« und ihre Verwendung geben, sondern auch einen Beitrag zur Erforschung höfischer Repräsentation im »bürgerlichen« 19. Jahrhundert leisten.
Weitere Titel der Reihe
- Der erste »Baedeker« von Berlin
- Die Prinzenreise
- Fürst und Fürstin als Künstler
- Fürsten ohne Land
- Fürstliche Bauten auf sächsischen Medaillen
- Herrschaft - Architektur - Raum
- Königin Christiane Eberhardine – Pracht im Dienst der Staatsraison
- Kulturtransfer am Fürstenhof
- Legitimation und Repräsentation
- Residenz der Musen
- Zeichen und Medien des Militärischen am Fürstenhof im frühneuzeitlichen Europa