Katrin Reichelt
Rettung kennt keine Konventionen
Hilfe für verfolgte Juden im deutsch besetzten Lettland 1941–1945
Stille Helden – Widerstandgegen die Judenverfolgung in Europa 1933–1945
teilweise vierfarbig. Festeinband, 264 Seiten, 80 Abb., 170 x 240 mm
August 2016
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-255-3
Am Morgen des 30. November 1941 sah der lettische Hafenarbeiter Jānis Lipke, wie tausende Rigaer Juden in langen Kolonnen zu ihrer Ermordung getrieben wurden. In Jānis’ Entsetzen mischte sich Wut über die rohe und willkürliche Gewalt. Sie mündete in dem Entschluss, etwas gegen diese Grausamkeiten zu tun, und er beschloss zu handeln. Bis zum Ende der deutschen Besatzung in Lettland 1945 rettete er insgesamt 54 Menschen vor der Erschießung.
Er war nicht der Einzige, der sich und seine Familie der drohenden Todesstrafe für die Hilfeleistung gegenüber Verfolgten aussetzte. Häufig aus spontanem Mitgefühl halfen Letten und Russen nicht nur jüdischen Bekannten und Freunden, sondern in vielen Fällen auch Fremden, sich der Ermordung zu entziehen.
Der Band thematisiert eindringlich die Bedingungen und Dimensionen der Rettung von Juden durch die einheimische Bevölkerung und stellt mehrere Fälle vor, die die besonderen Schwierigkeiten und Gefahren dieser Hilfeleistungen vergegenwärtigen. Beide Seiten, die Retter und die Geretteten, trugen in jeder Hinsicht das tödliche Risiko gemeinsam.
Weitere Titel der Reihe
- Das war doch jenseits jeder menschlichen Vorstellungskraft
- Der Wald war ein letzter Ausweg
- Eine Atmosphäre von Hoffnung und Zuversicht
- Ich gebe zu, dass mir manchmal die Hände zitterten
- Kann ein Mensch dabei untätig bleiben?
- Sie wollten mich umbringen, dazu mussten sie mich erst haben
- Von der Unmöglichkeit, die richtige Entscheidung zu treffen
- Wir hätten es nicht ausgehalten, dass die Leute neben uns umgebracht werden