Wolf R. Eisentraut
Der Architekt Wolf R. Eisentraut lebt in Berlin. Mit Ehefrau Heicke hat er zwei erwachsene Söhne. Geboren 1943 in Chemnitz und aufgewachsen in Plauen, wandte er sich 1963 dem Studium der Architektur sowie einem Zusatzstudium der Ingenieurpädagogik an der Technischen Universität Dresden zu.
1968 Eintritt in die Experimentalwerkstatt als Mitarbeiter bei Hermann Henselmann in Berlin bis 1971, anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Wohnungsbau der Bauakademie der DDR. 1972 Arbeit in der Entwurfsgruppe zum Palast der Republik unter Leitung von Heinz Graffunder und 1973 Abteilungsleiter Entwurf II beim Generalprojektanten Palast der Republik.
Ab 1976 Tätigkeit im Baukombinat IHB Berlin, zunächst Leiter einer Entwurfsabteilung mit erstem selbstverantworteten Projekt und ab 1979 Entwurfsbereichsleiter und verantwortlicher Architekt (Komplexarchitekt) für gesellschaftliche Bauten der Wohngebiete. Zahlreiche Bauten in Berlin-Lichtenberg und -Hohenschönhausen, hauptsächlich aber in Berlin-Marzahn nach städtebaulichen Planungen für Haupt- und Nebenzentren mit Warenhäusern, Gaststätten sowie Kultur- und Rathaus. Daneben bühnenbildnerische Tätigkeit am Theater im Palast (TiP). Berufsbegleitende wissenschaftliche Arbeit in Gremien der Bauakademie (Korr. Mitglied). Promotion 1984 zum Doktor-Ingenieur (Diss. A) und 1988 Habilitation (Diss. B). 1986 Berufung zum Honorarprofessor und 1988 zum außerordentlichen Professor für Gesellschaftsbau an die Technische Universität Dresden.
Die produktive Zeit im Baukombinat erbrachte zahlreiche Auszeichnungen: mehrfach den Architekturpreis Berlin, den Goethepreis, den Architekturpreis der DDR und den Nationalpreis III. Klasse. Nach 1990 neben fortgesetzter Lehrtätigkeit Gründung eines freien Architekturbüros in Dresden und Berlin. Erster und letzter freigewählter Vorsitzender des Bundes der Architekten der DDR.
Neue Tätigkeitsschwerpunkte in Berlin sind Stadtentwicklungskonzepte, Handelsbauten und Wohnungsbau, letzteres insbesondere in Bestand der Plattenbauweise und mit innovativen Umgestaltungskonzeptionen. Nach 2018 überwiegend publizistische Tätigkeit in Form von Texten, Vorträgen und Moderationen. Während im ersten Schaffensabschnitt die Abkehr von verordneten Typenprojekten zugunsten architektonischer Unikate den Schwerpunkt bildete, trat in der zweiten die nachhaltige Nutzung der Bestände mittels Umbau und Sanierung in den Vordergrund.
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Zweifach war des Bauens Lust