Der Stralsunder Bildhauer Elias Kessler
     
Detlef Witt

Der Stralsunder Bildhauer Elias Kessler

Barocke Bildhauerkunst in Nordostdeutschland

Mit Regesten von Felix Schönrock

Festeinband. durchgängig vierfarbig, 320 Seiten, 300 Abb., 210 x 280 mm, meist farbige Abbildungen
1. Auflage, ersch. 1 Februar 2025
noch nicht erschienen
ISBN 978-3-86732-473-1

Preis ca. 50,– €
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Mit Texten von
Schönrock Felix

Elias Kessler hat die Bildhauerkunst in der Stadt Stralsund und deren Umland bis über seinen Tod hinaus geprägt. Seine zumeist aus Lindenholz gehauenen, barock bewegten Skulpturen schmücken Altaraufsätze, Kanzeln, Taufen, Epitaphien, Gestühle, Beichtstühle, Kapellenschauwände und Patronatsemporen. Hinzu kommen Tauf- und Pultengel, Kruzifixe, Wappen, Arbeiten an Grabplatten und Gussmodelle für den Dekor von Glocken. Das Verbreitungsgebiet dieser Werke reicht von Rostock und Freyenstein im Westen bis nach Lassan und Neuwarp (Nowe Warpno) im Osten.

Der reich bebilderte und zum Teil mit Regesten aus archivalischen Quellen versehene Katalog umfasst 62 Werke. Neben den vielen erhaltenen Stücken werden auch die durch historische Fotografien überlieferten Kriegsverluste wie die reichen Schauwände von Erbbegräbnissen der Stralsunder St. Jakobikirche dokumentiert, ebenso verschollene oder nur archivalisch überlieferte Arbeiten wie die Tafelaufsätze für ein Festbankett auf der Brauerkompanie anlässlich der Huldigung nach der Rückkehr an Schweden 1721.
Über die Herkunft Elias Kesslers (um 1670/80 – 1730) ist nichts bekannt. Er wurde 1707 angeworben, um die Arbeiten am neuen Hauptaltar der Stralsunder Nikolaikirche nach Entwürfen des Berliner Schlossbaumeisters und Hofbildhauers Andreas Schlüter fortzusetzen. Eine Ausbildung an der Berliner Akademie unter Schlüter ist zu vermuten. Es folgte der Skulpturenschmuck des mächtigen Taufgehäuses in der Nikolaikirche um 1710–1714. Erst 1719 konnte sich Kessler als Bildhauer in Stralsund selbständig machen. Der größte Teil der Arbeiten entstand in den 1720er Jahren. Seine Schüler und Nachfolger, darunter sein Geselle Michel Müller, der 1731 die Witwe des Meisters heiratete, führten das Werk bis um 1760 fort.

Viele Werke Elias Kesslers konnten in den letzten Jahren aufwändig restauriert werden – bei anderen besteht noch immer dringender Bedarf.

Detlef Witt

Detlef Witt

Detlef Witt, geb. 1962 in Hohen-Neuendorf bei Berlin, Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie und Neueren deutschen Literatur an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Anschließend Tätigkeit in einem Restaurierungsatelier, seit 2004 freiberuflicher Kunsthistoriker mit den Forschungsschwerpunkten sakrale Kunst vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert in Mecklenburg-Vorpommern, Biographien pommerscher Bildhauer des 20. Jahrhunderts sowie Fotoausstellungen; 2006 bis 2016 Lehraufträge zu Themen sakraler Kunst an der Universität Greifswald; Erfassung von Kunst und Kulturgut in den Propsteien Stralsund, Parchim und Rostock.

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