Broschur, 409 Seiten, 123 Abb., 210 x 148 mm
1., Aufl., Januar 2000
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ISBN 978-3-931836-24-5
Die Arbeit bietet eine Neubewertung der Erfurter Kunst des 14. Jahrhunderts, wo sich die Forschung bislang überwiegend der dichteren Werkreihe seit den 1360er Jahren gewidmet hat, während für die Zeit davor die Situation meist unterbewertet und vernachlässigt wurde. Mit der Neusichtung tritt Erfurt als frühes und hochrangiges Zentrum spätmittelalterlicher kommunaler Kunstproduktion und Bildkommunikation hervor.
Erfurt gehörte im Spätmittelalter zu den bedeutendsten deutschen Städten. Im 14. Jahrhundert befand sich die Kommune ökonomisch wie politisch auf dem Gipfelpunkt ihrer Macht. Ihr ungewöhnlicher Kirchenreichtum war sprichwörtlich, und für die bildenden Künste war jenes Säkulum eine nie wieder erreichte Blütezeit. Während die ältere kunstgeschichtliche Forschung vor allem der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit schenkte, wird nun die bisher weitgehend unterbewertete Periode zwischen 1300 und 1360 genauer untersucht. Im Mittelpunkt stehen die erhaltenen Werke der Skulptur und der Tafelmalerei, die im Kontext von Wand-, Buch- und Glasmalerei sowie vor der Folie der historischen Entwicklung der Kommune und kulturgeschichtlicher Phänomene der Zeit betrachtet werden. Herkunft, Bedeutung und die Funktion von Bildern sind dabei ebenso auf den Prüfstand gestellt wie die Intentionen unterschiedlichster Auftraggeber.