Sara Berger
Ich gebe zu, dass mir manchmal die Hände zitterten
Hilfe für verfolgte Juden in Italien 1943–1945
Stille Helden – Widerstandgegen die Judenverfolgung in Europa 1933–1945
Festeinband, 536 Seiten, 170 x 240 mm, zahlreiche teils farbige Abbildungen
Juli 2021
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-398-7
Unterm faschistischen Regime wurden Juden seit der Einführung der antijüdischen Gesetzgebung 1938 rechtlich verfolgt, dennoch schützte Italien sie bis 1943 vor dem Zugriff des deutschen Bündnispartners. Nach der deutschen Besetzung des Landes im September 1943 und der Einrichtung einer Kollaborationsregierung unter Mussolini waren auch die Juden in Nord- und Mittelitalien ihres Lebens nicht mehr sicher: Etwa ein Fünftel der ausländischen und italienischen Juden wurde bis 1945 von deutschen und italienischen Einheiten verhaftet und aus Italien nach Auschwitz und in andere Lager deportiert oder vor Ort ermordet.
Tausende Juden versuchten mit Hilfe ortskundiger Helfer die Flucht in das von Alliierten befreite Süditalien oder in die sichere Schweiz, darunter die Kinder und Jugendlichen der Villa Emma. Die seit 1939 operierende Hilfsdelegation für jüdische Emigranten (Delasem) arbeitete im Untergrund mit Vertretern der Kurie verschiedener Städte zusammen, um Gelder an Hilfsbedürftige zu verteilen, Fluchtmöglichkeiten zu suchen und Verstecke zu finden. Kirchliche Netzwerke ermöglichten die Aufnahme jüdischer Männer, Frauen und Kinder in Klöstern und anderen katholischen Einrichtungen. Mehrere tausend Menschen konnten in den Städten untertauchen, weil ihnen städtische Angestellte und Druckereien falsche Ausweispapiere verschafften. Möglichkeiten zum Untertauchen bestanden aber auch in abgelegenen Dörfern und Kleinstädten wie Olevano Romano oder Assisi. Angehörige des politischen Widerstands, nichtjüdische Verwandte, Freunde und Bekannte boten Verfolgten Unterkunft und Hilfe und retteten ihnen so vielerorts das Leben.
Weitere Titel der Reihe
- Das war doch jenseits jeder menschlichen Vorstellungskraft
- Der Wald war ein letzter Ausweg
- Die Last der Angst
- Eine Atmosphäre von Hoffnung und Zuversicht
- Ich habe das getan, weil ich es einfach tun musste
- Kann ein Mensch dabei untätig bleiben?
- Rettung kennt keine Konventionen
- Sie wollten mich umbringen, dazu mussten sie mich erst haben
- Von der Unmöglichkeit, die richtige Entscheidung zu treffen
- Wir hätten es nicht ausgehalten, dass die Leute neben uns umgebracht werden