Thomas Drachenberg (Hg.)
Das Haupt- und Landgestüt in Neustadt (Dosse)
Ein lebendiges Denkmal der Baukunst, Landschaftsgestaltung und Pferdezucht
Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums [38]
durchgängig vierfarbig. Festeinband, 142 Seiten, 193 Abb., 210 x 297 mm
August 2016
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-258-4
Mit Texten von
Renate Breetzmann, Regine Ebert, Annett Gries, Christoph Hänel, Gottfried Hein, Alfred Henze, Andreas Hoferick, Yngve Jan Holland, Christian Kirsch, Matthias Metzler, Jürgen Müller, Axel Seemann, Torsten Volkmann, Klaus Wiebold
Wer etwas über brandenburgisch-preußische Baukultur und Landschaftsgestaltung erfahren möchte, der fahre nach Neustadt (Dosse). In der Region um Neustadt schufen Staat und Krone seit dem 17. Jahrhundert durch die Trockenlegung der Dosse-Niederung, die Gründung von Stadt und Domänenamt Neustadt sowie den Betrieb einer königlich-privilegierten Silberhütte und einer Spiegelmanufaktur mehrfach mustergültige Beispiele für die infrastrukturelle Modernisierung des Landes. Planung und Bau des Königlichen Haupt- und Landgestüts bei Neustadt in den Jahren 1787–91 waren Teil eines landesweiten Vorhabens zur Verbesserung der Pferdezucht, um die preußische Armee von teuren Pferdeimporten unabhängig zu machen. Die Gestütsbauten erhielten eine zeitgemäß schlichte und effiziente architektonische Ausformung.
Dennoch wurde weder auf eine harmonische städtebauliche Ordnung der Gesamtanlage noch auf gärtnerische Gestaltungselemente verzichtet. Beides macht bis heute wesentlich den ästhetischen Reiz des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts aus. Und da die Planungen vom Ende des 18. Jahrhunderts sich bis zur Gegenwart als zweckmäßig erwiesen, werden in den Neustädter Gestütsanlagen wie eh und je Pferde gezüchtet. Allerdings bedurfte es in den vergangenen fünfzehn Jahren umfangreicher Restaurierung, Sanierung und Modernisierung, um das Baudenkmal für die tierschutzgerechte, zeitgemäße Pferdehaltung, den Pferdesport und den Tourismus zu erhalten. Dass die Besucher heute in Neustadt ein glänzendes »Sanssouci der Pferde« erleben können, ist nicht zuletzt dieser langjährigen denkmalpflegerischen Betreuung und der großzügigen Förderung durch das Land Brandenburg und die Europäische Union zu verdanken.
Thomas Drachenberg
Dr. phil.; geb. 1962, 1984–89 Studium der Kunstgeschichte an der HU Berlin, seit 1989 Gebietsreferent in der Praktischen Denkmalpflege im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und seit 2003 Abteilungsleiter, seit 2012 Landeskonservator; 1997 Promotion an der FU Berlin zur Baugeschichte der Stadt Luckenwalde von 1918 bis 1933; Lehraufträge an der TU (Masterstudiengang Denkmalpflege) und an der FU Berlin; zahlreiche Veröffentlichungen zur Denkmalpflege in Brandenburg.Weitere Titel der Reihe
- Das Hochaltarretabel in der Prenzlauer Marienkirche
- Das Kloster Stift zum Heiligengrabe
- Das Zisterzienserkloster Neuzelle
- Der »Auftrag Speer« der Staatlichen Bildstelle Berlin
- Die Stadt in der Kirche
- Erhaltung seltener Denkmalgesteine
- Friedrich Press (1904-1990)
- Historische Techniken und Rezepte – vergessen und wiederentdeckt
- Mittelalterliche Wandmalerei in der Mark Brandenburg
- Mittelalterliches Chorgestühl in der Mark Brandenburg
- Zisterzienserkloster und Schlossanlage Dobrilugk
- Zum 200. Geburtstag von Ferdinand von Quast (1807-1877)
- Zwischen Himmel und Erde