Ich habe die tschechische Sprache geheiratet
     
Winfried Helm (Hg.), Linda von Keyserlingk-Rehbein (Hg.)

Ich habe die tschechische Sprache geheiratet

Reiner und Elisabeth Kunze

Festeinband. mit zahlr. Abb., 140 Seiten, 240 x 230 mm
1. Auflage, ersch. 1 August 2024
noch nicht erschienen
ISBN 978-3-86732-452-6

Preis ca. 20,– €
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Reiner Kunze, 1933 in Oelsnitz im Erzgebirge geboren, zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Lyrikern der Gegenwart. Seine Gedichte, oft kurz und prägnant, wirken zeitlos in dem Bemühen, Diktaturen etwas Humanes entgegenzusetzen. Sie sind stark beeinflusst von der tschechischen Poesie. Mit bekannten tschechischen Dichtern wie Jan Skácel, Milan und Ludvík Kundera verbindet ihn eine jahrzehntelange enge Freundschaft. Ermöglicht hat dies seine 1933 in der Tschechoslowakei geborene Frau Elisabeth. Sie schuf nicht nur die sensiblen Übersetzungsgrundlagen für Kunzes zahlreiche Nachdichtungen aus dem Tschechischen. Durch ihre Tätigkeit als Ärztin konnte sie dem in der DDR verfolgten Dichter auch finanzielle Sicherheit geben.
Mit dem 1976 in Westdeutschland erschienenen Prosaband »Die wunderbaren Jahre« wird Kunze zum Bestsellerautor. Er rechnet darin mit der Ideologie des Sozialismus ab, beschreibt eine Jugend, der die Freiheit individueller Entfaltung verweigert wird, und schildert die Not verfolgter tschechischer Autoren. Der staatliche Druck auf den kritischen Autor wächst, 1977 erfolgt die erzwungene Ausreise aus der DDR. Seither lebt er zusammen mit seiner Frau in Erlau bei Passau.

Der zweisprachige Katalog der Ausstellung »Ich habe die tschechische Sprache geheiratet« würdigt den Lyriker und Übersetzer Reiner Kunze im deutsch-tschechischen Kontext und beleuchtet zugleich die zentrale Rolle, die seine Frau für sein Leben und Werk innehat. Fotos und Dokumente aus dem Archiv der Reiner und Elisabeth Kunze-Stiftung illustrieren den gemeinsamen Lebensweg. Eine Porträtserie des Passauer Fotografen Rudolf Klaffenböck zeigt das Paar im Jahr 2023, in dem Reiner und Elisabeth Kunze 90 Jahre alt geworden sind. Essays vertiefen die Ausstellungsinhalte in internationaler Perspektive.

Linda von Keyserlingk-Rehbein
© Peter Geins

Linda von Keyserlingk-Rehbein

Linda von Keyserlingk-Rehbein, geboren 1980 in Berlin, studierte neuere und neueste Geschichte sowie neue deutsche Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Greifswald. 

Keyserlingk-Rehbein hat sowohl Sonderausstellungen zum 20. Juli 1944 kuratiert als auch den entsprechenden Bereich in der Dauerausstellung des Militärhistorischen Museums in Dresden konzipiert. Als Leiterin der dortigen Dokumentensammlung hat sie zahlreiche Nachlässe zum 20. Juli 1944 aus Privatbesitz gewinnen und der Forschung zugänglich machen können. Heute ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Passau und im Vorstand der Reiner und Elisabeth Kunze-Stiftung tätig.

Seit vielen Jahren publiziert sie zu den Themen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Methoden der Historischen Netzwerkanalyse.

 

27.08.2022: Dr. Linda von Keyserlingk-Rehbein erhält den Dorothee-Fliess-Preis für Widerstandsforschung

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