Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945
     

Reinlesen mit Libraka
Johannes Tuchel

Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945

Eine Dokumentation

Klappenbroschur, 456 Seiten, 165 x 240 mm, zahlreiche farbige Abbildungen
1. Auflage, Januar 2016
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-229-4

Preis 24,90 €
  Buch bestellen
Preis 20,– €
  e-book kaufen

Das Berliner Kammergericht als Teil des nationalsozialistischen Verfolgungsapparats ist bisher kaum erforscht. Seit 1934 fällte es als »Außenstelle des Volksgerichtshofs« (Roland Freisler) eine Vielzahl von Urteilen gegen politische Gegner und Regimekritiker. 1943 verschärfte sich die Repressionspraxis weiter.

Dennoch sind die mindestens 69 Todesurteile des Kammergerichts gegen Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter zwischen 1943 und 1945 fast unbekannt. Der Band stellt alle bisher zugänglichen biografischen Informationen über diese Opfer der Spruchpraxis des Kammergerichts zusammen. Erstmals werden sechs Anklageschriften und 19 Todesurteile des Kammergerichts im Originaltext dokumentiert und analysiert.

»In Kenntnis der Forschungsergebnisse von Johannes Tuchel wird man fortan wohl nicht länger davon sprechen können, dass der ›Volksgerichtshof‹ nur als Gast im Kammergericht tagte. Er war, eine wenig schmeichelhafte Bilanz für das älteste deutsche Gericht, dessen vertrauter Partner im Unrecht.« (Monika Nöhre, Präsidentin des Kammergerichts a.D.)

Presse

Welt Online, 24.02.2016: »Die Forschungen [...] geben nicht nur Auskunft über eine lang vergessene Opfergruppe von Widerstandskämpfern, Regimekritikern und Zwangsarbeitern. In seinen Ergebnissen spiegelt sich auch der Zeitgeist einer Denunziationsgesellschaft wider. Denn nicht selten basierten die Gerichtsbeschlüsse auf Aussagen von Zeugen, die den Angeklagten nahestanden: einer Nachbarin etwa oder einem Kollegen. In einem Fall war es sogar die Ehefrau, die ihren Mann denunzierte.« Welt Online

Berliner Morgenpost, 05.02.2016: »Vor allem die als Faksimile abgedruckten Anklageschriften und Todesurteile machen deutlich, wie wenig in dieser Zeit ausreichte, um einen Menschen zu Tode zu verurteilen. In dem perfiden Unrechtssystem genügten manchmal schon zwei bis drei Treffen oder die Lektüre von Flugblättern.« Berliner Morgenpost

Johannes Tuchel

Johannes Tuchel

Johannes Tuchel, geboren 1957 in Hamburg. Studium der Politischen Wissenschaft in Hamburg und Berlin. Diplom-Politologe 1981. 1989 Promotion zur Organisationsgeschichte der NS-Konzentrationslager. 1988–91 im Referat Gedenkstätten der Senatskanzlei des Landes Berlin, seit 1991 Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, seit 1994 auch der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Geschäftsführer der Stiftung 20. Juli. 2001 Habilitation. Seit 2008 apl. Professor für Politikwissenschaft am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften (Otto-Suhr-Institut) der Freien Universität Berlin, seit 2009 Lehre am Touro College Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Verfolgung und Widerstand in der NS-Diktatur.

Leseproben und Dokumente

...zurück
* Alle Preise inkl. MwSt. gegebenenfalls zzgl. Versandkosten