Arvid Hansmann (Hg.), Manuela Klauser (Hg.), Konstantin Manthey (Hg.), Marina Wesner (Hg.)
Ungebaut…!
Sakrale Visionen vom Klassizismus bis zur Gegenwart
Schriftenreihe des Berliner Kirchenbauforums
Festeinband. durchgängig vierfarbig, 500 Seiten, 150 Abb., 165 x 240 mm
1. Auflage, ersch. 1 Dezember 2025
noch nicht erschienen
ISBN 978-3-86732-495-3
Architektur wird zunächst gedacht und erst dann gebaut. Dabei sagt der Entwurf eines Baus oft mehr über die Ästhetik und Theorie seines Entwerfers aus als das realisierte Ergebnis, denn letzteres erfährt durch Kompromisse nicht selten Änderungen undEinschränkungen.
Immer schon waren Entwürfe fester Bestandteil von Wettbewerbsverfahren, deren Reglementierung sich im 19. Jahrhundert weiter verfestigte. Vormoderne Architekturvisionen zeichneten sich hier durch ein Wechselspiel aus konkretem Entwurf mitsamt Modell und eigenständiger künstlerischer Zeichnung oder Malerei aus. In der Klassischen Moderne wurden hingegen teils nur skizzenhafte Pläne zur Diskussion liturgischer und sozialer Fragen herangezogen; sie beanspruchten eine Eigenständigkeit jenseits der realen Ausführung. Im ausgehenden 20. Jahrhundert erweiterten sich die Artikulationsmöglichkeiten durch computergenerierte Darstellungen.
In einer Zeit, in der über Schließungen oder Umnutzungen von Sakralbauten diskutiert wird, lohnt sich eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Entwurfsgeschichte unserer Gotteshäuser und dem darin sich manifestierenden Ideenreichtum. Sie ermöglicht Rückschlüsse, um einen guten Umgang mit diesem Kulturerbe zu finden.
Die Beiträge dieses Bandes dokumentieren eine Tagung des Berliner Kirchenbauforums im April 2023 zu ungebauten sakralen Visionen aus verschiedenen Regionen und Disziplinen. Zwanzig Autorinnen und Autoren behandeln Grundlagen, Ausblicke und Fallbeispiele. Dabei werden Projekte namhafter Persönlichkeiten von Karl Friedrich Schinkel bis zu Hans Scharoun thematisiert, darunter wenig bekannte Entwürfe.

Marina Wesner
Marina Wesner arbeitet als freiberufliche Architektin in Berlin.
Nach einer Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft schloss sie 2004 ein Architekturstudium an der Technischen Fachhochschule Berlin ab. Danach folgten Studien in den Bereichen Bauingenieurswesen, Geschichte und Philosophie. 2023 verteidigte sie ihre Dissertation zum Thema »Sakrale Topographie« im Fachbereich Kunstgeschichte an der TU Berlin.
Sie arbeitete einige Jahre als angestellte Architektin. Seit Januar 2015 ist sie freiberufliche Architektin. Ihre Schwerpunkte sind Architekturgeschichte, -theorie und -vermittlung, Bauforschung sowie Beratung und Begleitung von Kirchengemeinden. Hinzu kommen die Mitarbeit bei Kunstwettbewerben und Wettbewerben zu Kunst am Bau, Beteiligungen an diversen Publikationen und eigene Veröffentlichungen im Bereich Sakralbau. Zudem ist sie als Referentin zu architektur- und kirchenbauhistorischen Themen tätig.