unverfugt
     

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Therese Teutsch

unverfugt

Lücken im Berliner Stadtraum. Essay

Klappenbroschur, 128 Seiten, 25 Abb., 130 x 210 mm, Mit einem Vorwort von Karl Schlögel
August 2013
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-165-5

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Mit Texten von
Karl Schlögel

Berlin ist von Brandmauern, verwahrlosten Brachen und pro­visorisch genutzten Stadträumen geprägt. Die Lücke gehört zur Stadt wie ihr Gegenteil: die Mauer. Und so wie die ehemalige Berliner Mauer bis heute Antlitz und Ruf der Stadt bestimmt, so verweist in der zunehmend verdichteten City die Lückenbebauung auf den Vorzustand: die Baulücke.

Die Autorin geht der Lücke als Vexierbild nach – als Form zwischen Grenze und Freiheit, zwischen Verlust und Chance. Berlins Lücken sind je nach Stadtbild, Weltsicht und Lebensent­wurf: Bauland und Hundeauslauf, Schandfleck und Mahnmal, Szene-Nische und Kulisse für den urban chic, Gegengift bei klaustrophobischen Zuständen, utopischer Ort. Als zu erkundender Raum in der lange verschlossenen, endlich geöffneten Stadt verhießen sie Abenteuer. Als in Besitz zu nehmender Raum versprechen sie noch immer Möglichkei­ten und Vermögen. In den Lücken der alten entsteht die neue Stadt.

Die Dynamik von Fülle und Entleerung, die das 20. Jahrhundert im Extrem betrieben hat, wird an drei Beispielen exemplarisch untersucht: am Standort des ehemaligen Kaufhauses Wertheim am Moritzplatz, an einem Eckgrundstück in der Spandauer Vorstadt sowie an einer durch Krieg und Mauerbau entstandenen Freifläche an der Harzer Straße in Treptow. Therese Teutsch erkundet die Geschichte dieser Nicht-Orte, legt die Schichten frei, die hier verschwiegen werden bzw. kenntlich gemacht sind, und präpariert eine Art Typologie der Lücke heraus.

Ein sprachlich brillanter Essay, eine intellektuell erstaunliche Debütarbeit!

Presse

die tageszeitung, 30.07.2015: »Teutsch blickt zurück mit der Lücke, findet Prozesse der Entleerung, den Zivilisa­tions­bruch des NS, Kriegszerstörung. Sie findet die kulturelle Impotenz des Kleinbürgersozialismus, die der verhassten Ornamentik der Bourgeoisie Arbeiterschließfächer an den Stadträndern entgegensetzte.« taz

Therese Teutsch

Therese Teutsch

Geb. 1981 in Berlin. Studium der Literatur- und Kulturwissenschaften in Manchester, Bologna und Frankfurt (Oder). Lebt in Berlin.

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