Melanie Ehler (Hg.), Matthias Müller (Hg.)
Wirklich... wahr
Gabriele Mucchi und die Malerei des Realismus
Festeinband. teilweise vierfarbig, 286 Seiten, 225 x 210 mm, 191 Farb- und 144 Schwarzweißabb.
1., Aufl., Juni 2006
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ISBN 978-3-936872-91-0
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Gabriele Mucchi (1899–2002) war einer der bedeutendsten italienischen Maler des 20. Jahrhunderts. Sein Leben (1899–2002) umfaßte das ganze letzte Säkulum und ließ ihn zum Zeugen nahezu der gesamten politischen Geschichte und der modernen Kunst werden. Herausragende Vertreter von künstlerischen Bewegungen wie dem Futurismus, der Pittura Metafisica oder der Neuen Sachlichkeit gehörten zu seinen Freunden und Bekannten, darunter Giorgio de Chirico, Gino Severini, Giorgio Morandi, Carlo Carrà und Renato Guttuso. Im Berlin der 1920er und 1930er Jahre, wo Mucchi zeitweilig ein Atelier besaß, begegnete er – persönlich oder in ihren damals hochaktuellen Bildern – George Grosz, Otto Dix, Max Beckmann, Käthe Kollwitz oder Karl Hofer. Später, in den 1950er Jahren, als Mucchi Gastprofessor an der Hochschule für Künste in Berlin-Weißensee war, schloß er Freundschaft mit dem Bildhauer Fritz Cremer und mit Bertolt Brecht.
Mit Brecht verband ihn die Suche nach einer realistischen künstlerischen Ausdrucksform: »Die realistische Malerei«, so Mucchis Diktum, »stellt die Wirklichkeit der Dinge und der Geschehnisse dar, aber so, daß mit dieser Darstellung ein Urteil über das menschliche Wesen und über das Leben der Menschen – als ethische, soziale Kategorie – gegeben wird.«
Das 550. Gründungsjubiläum der Universität Greifswald, wo Mucchi 1960-62 Gastprofessor war, bot den Anlaß, gemeinsam mit dem Vineta-Museum der Stadt Barth eine umfassende Werkschau mit über 200 Gemälden und Graphiken zu realisieren. Das Begleitbuch bietet auf dem neuesten Stand der Forschung einen facettenreichen Überblick über das vielfältige Wirken Mucchis als Künstler, Kunsthistoriker und Humanist. Neben Porträts, Stilleben, Landschafts- und dramatischen Ereignisbildern werden erstmals Greifswalder Skizzenblätter sowie Vorstudien zur Ausmalung der Fischerkapelle von Vitt auf Rügen gezeigt. Ein weiterer Höhepunkt sind Illustrationen zu Brecht, Erasmus von Rotterdam und Voltaire.
Matthias Müller
Prof. Dr. phil. Matthias Müller, geb. 1963 in Wuppertal; Studium der Kunstgeschichte, Christlichen Archäologie, Byzantinischen Kunstgeschichte und Neueren deutschen Literatur in Marburg, Berlin und Hamburg; 1991 Magister; Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; 1995 Promotion an der Philipps-Universität Marburg mit einer Arbeit über die Zweiturmanlage der Marburger Elisabethkirche (Baugeschichte, Vorbilder, Bedeutung) (erschienen Marburg 1997); 2001 Habilitation mit einer Arbeit zu den metaphorischen Aspekten im deutschen Schlossbau des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (»Das Schloß als Bild des Fürsten«, erschienen Göttingen 2004); 1994 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bildarchiv Foto Marburg; 1994–95 wissenschaftlicher Volontär des Landesmuseums Koblenz; 1995–2001 wissenschaftlicher Assistent, seit 2001 Privatdozent und Oberassistent am Caspar-David-Friedrich-Institut (Bereich Kunstgeschichte) der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; 2002–06 Vertretungsprofessor (Lehrstuhl für Kunstgeschichte) an diesem Institut; seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Mitglied der Residenzenkommission der Göttinger Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur e.V.
Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Architektur und bildende Kunst des Mittelalters, der Frühen Neuzeit und der Moderne; Bildkonzepte in der Architektur und höfischen Malerei; Kunst als Medium der Erinnerungskultur, der Residenzkultur und von Prozessen des Kulturtransfers.