100 Jahre Groß-Berlin / Band 4: Planungskultur und Stadtentwicklung
     
Harald Bodenschatz (Hg.), Harald Kegler (Hg.)

100 Jahre Groß-Berlin / Band 4: Planungskultur und Stadtentwicklung

Edition Gegenstand und Raum

Klappenbroschur. durchgängig vierfarbig, 220 Seiten, 170 x 240 mm, Zahlreiche teils farbige Abbildungen
Mai 2020
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-349-9

Preis 25,– €
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Mit Texten von
Christoph Bernhardt, Harald Bodenschatz, Thomas Dillinger, Jan Drews, Thomas Flierl, Ephraim Gothe, Corinne Jaquand, Harald Kegler, Vincent Sebastian Kühnel, Christina Lindemann, Katrin Lompscher, Reiner Nagel, Axel Priebs, Kathrin Schneider, Markus Tubbesing

Groß-Berlin war und ist immer auch ein Spiegel der Planungskultur, des Ringens um Ordnung einer chaotisch wachsenden Großstadt. Dazu gehört die Suche nach großen Plänen, aber auch der dauernde Streit zwischen den Bezirken und dem Berliner Magistrat, zwischen Berlin und Brandenburg. Schon der Wettbewerb Groß-Berlin (1908–1910) hatte Maßstäbe gesetzt. Das galt für die Inhalte der Planung wie deren Einbettung in eine fachpolitische Strategie. Die Schaffung von Groß-Berlin eröffnete nicht nur eine neue Planungskulisse, sondern auch neue Konflikte. Mit Beginn der nationalsozialistischen Diktatur wurden die Koordinaten der Planung radikal verändert: Die Kommune verlor drastisch an Einfluss, die Grenzen von Groß-Berlin wurden de facto erheblich erweitert. Nach dem Zusammenbruch der Diktatur wurde das stürmische Wachstum der Metropole gedrosselt, nicht zuletzt durch die Spaltung der Stadt.

Nach der Wiedervereinigung stellte sich erneut die Frage nach einer strategischen Planungskultur. Heute steht vor allem eine bessere Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg auf der Tagesordnung. Eine kooperative Planungskultur müsste eine Verständigung von Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Initiativen über die Entwicklung einer nachhaltigen Großstadtregion, aber auch über eine neue Qualität öffentlicher Steuerung mit angemessenen Institutionen, rechtlichen und finanziellen Instrumenten umfassen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund europäischer Erfahrungen.

In der Publikation werden erstmals im Überblick die großen Pläne für die Metropole Berlins seit 1910 entfaltet, begleitet von politischen wie fachlichen Positionen und einem Blick nach Paris und Wien.

Harald Bodenschatz

Harald Bodenschatz

Prof. Dr. Harald Bodenschatz, Sozialwissenschaftler und Stadtplaner, 1995–2011 Universitätsprofessor für Planungs- und Architektursoziologie an der TU Berlin, jetzt assoziierter Professor am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin sowie Mitglied des Weimarer Bauhaus-Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur und der Planung. Promotion 1978 an der Universität Oldenburg, Habilitation 1986 an der TU Berlin. Lehre seit 1972 an der RWTH Aachen und an der TU Berlin. 2004–09 Sprecher des Schinkel-Zentrums der TU Berlin, 2009–10 Sprecher des Transatlantischen DFG-Graduiertenkollegs (Berlin / New York). Mehrere Forschungsprojekte (auch DFG) zur Geschichte und Gegenwart des Städtebaus. Gastprofessor in Rio de Janeiro (1997) und Lima (2000). Tätigkeit als Stadtplaner seit 1980: behutsame Erneuerung historischer Kleinstädte vor allem in Franken. Autor einer Vielzahl von Publikationen, vor allem zu historischen und aktuellen Fragen des Städtebaus. Mitglied von AIV, BDA, CEU, DASL, DWB, GSU, IPHS, SRL.
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