alpha*beten
     

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Micha Brendel

alpha*beten

Verschriftungen in Klöstern und Kirchen

durchgängig vierfarbig. Festeinband, 112 Seiten, 100 Abb., 200 x 290 mm
März 2022
sofort lieferbar
ISBN 978-3-86732-383-3

Preis 25,– €
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Mit Texten von
Klaus Michael, Herbert Schirmer, Jörg Sperling

Die Handschrift verliert im gesellschaftlichen und privaten Leben des 21. Jahrhunderts zunehmend an Gebrauch und Bedeutung. Der bildende Künstler Micha Brendel versucht daher, an die Faszination des Kosmos Hand-Schrift zu erinnern, ihn zu beleben und zeitgemäß bildkünstlerisch zu durchdringen. Aber entgegen dem Kanon, mit Schrift versprachlichte Gedanken zu codieren, liegen die Akzente seiner Arbeiten auf der bildhaften Präsenz von Schriftzügen, erfundenen Buchstaben, Zeichen, Schreibrhythmen, Kürzeln, Flecken und Färbungen. Micha Brendels Schriftarbeiten haben mit den üblichen kalligrafischen, historisierenden Schönschreibübungen wenig gemein.

Die Präsentation seiner seriellen Blätter, genannt »Verschriftungen«, soll an den Orten der ursprünglichen Herstellung, Verbreitung und Verfeinerung von Schrift geschehen: den (ehemaligen) Klöstern und Kirchen im deutschsprachigen Raum. Denn genau hier, in den klösterlichen Skriptorien, kreuzen sich die Schnittpunkte der mittelalterlichen Kultur des Schreibens und Kopierens mit Brendels künstlerisch verdichteter Schriftbelebung.

Der Katalog »alpha*beten« begleitet die Ausstellungstour und zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch Brendels Werk der »Verschriftungen« aus den letzten sieben Jahren.

In einem Textbeitrag beschreibt Herbert Schirmer die Einbindung und Entwicklung von Schrift und Schreiben im Gesamtwerk Brendels und die Intentionen der Ausstellungstour im Zeitalter der schwindenden Handschrift. Jörg Sperling beschäftigt sich mit den bildgebenden künstlerischen Techniken, dem intensiven und ungewöhnlichen Materialeinsatz bis hin zu alchemistischen Tendenzen im Werk Brendels. Klaus Michael untersucht anhand der Bildtitel die Verwendung von Sprach- und Wortspielen und spürt den Verflechtungen von Sprache, Schrift und Bild nach. Der Künstler selbst durchsetzt die Publikation mit poetischen, selbstreflektierenden Sentenzen über seinem ureigenen Umgang mit Schrift und Schreiben.

Bibliografie, Vita, Ausstellungs- und Sammlungsverzeichnis runden den Katalog ab..

Micha Brendel

Micha Brendel

Micha Brendel studierte in den 1980er Jahren an der HfBK Dresden bei Prof. Günter Hornig und war mit Else Gabriel, Via Lewandowsky und Rainer Görß Gründungsmitglied der »Auto-Perforations-Artisten«. Unter dieser Bezeichnung entstanden zwischen 1982 und 1991 vor allem subversive Performances, aber auch Fotografien, Installationen, Filme, Objekte, Texte, Zeichnungen und Malerei.

In Brendels frühem Schaffen dominiert die Selbstdarstellung in Fotografie und Übermalung. Ab 1990 nehmen organischen Materialien eine exponierte Stellung in seinem Werk ein. Er arbeitet mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen, die größtenteils auf genauer Kenntnis wissenschaftlicher Versuchsabläufe basieren. Seine Präparat-Objekte, Zeichnungen, Fotografien, Fotoübermalungen, Installationen, Bücher und Performances befinden sich auf der Schnittstelle von Anatomie, Plastik, Alchemie, Biologie, Medizin und Kunst.

In den letzten Jahren rückt die Beschäftigung mit Schrift, Schreiben, Zeichnung und Sprache wieder vermehrt in den künstlerischen Fokus.

Micha Brendel lebt und arbeitet seit 2012 in Hohendorf im südlichen Brandenburg.

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