Babette Stadie (Hg.)
Die Macht der Wahrheit
Reinhold Schneiders "Gedenkwort zum 20. Juli" in Reaktionen von Hinterbliebenen des Widerstandes
Festeinband mit Schutzumschlag, 254 Seiten, 87 Abb., 158 x 235 mm
1., Aufl., Juli 2008
vergriffen
ISBN 978-3-86732-033-7
Mit Texten von
Peter Steinbach
Reinhold Schneiders 1946 verfasstes »Gedenkwort zum 20. Juli« gehört zu den bemerkenswert frühen Versuchen eines deutschen Schriftstellers, unmittelbar nach dem Untergang des NS-Staates die Motive und Leistungen des Widerstandes gegen Hitlers Herrschaft zu benennen. Er provozierte seine Zeitgenossen, grundsätzlich und selbstkritisch über die Leistung derjenigen nachzudenken, die sich Hitlers Herrschaft widersetzten und dafür ihr Leben verloren.
Einleitend erläutert Peter Steinbach die Bedeutung von Schneiders Annäherung an den Widerstand und seines Gedenkwortes. Die Herausgeberin untersucht die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Geleitwortes, das als Rede konzipiert war, aber nie gehalten werden konnte, aber dafür tausendfach verbreitet wurde, sowie die Dankesbriefe, die Schneider von Hinterbliebenen der Regimegegner des 20. Juli erhielt. Letztere sind ein bewegendes Zeugnis tiefer innerer Übereinstimmung mit der Tat ihrer Angehörigen. Überdies machen sie die Verbindungen sichtbar, die zwischen den Angehörigen aufgrund der gemeinsamen Verfolgung vor dem Kriegsende entstanden waren und danach in der Geschichte des Hilfswerks 20. Juli ihre Fortsetzung fanden. Ein Register erschließt den Band, der zudem zahlreiche Faksimiles handschriftlicher Briefe enthält.
Die Welt: »Der kleine Berliner Lukas-Verlag, der sich schon mit Bücher zum Beispiel über Emmi Bonhoeffer, Hans-Ulrich von Oertzen und Hans Alexander von Voß um die Erinnerung an weniger bekannte, aber keineswegs unwichtige Figuren des Widerstand gegen Hitler verdient gemacht hat, ergänzt das Bild des Widerstandes gegen Hitler und vor allem seiner Aneignung in Westdeutschland mit den Briefen an Reinhold Schneider um eine wichtige Facette. Die Entdeckung zeigt zugleich, dass immer noch Schätze in Archiven und Bibliotheken ruhen, die entdeckt und gehoben werden müssen.«